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  • Axel Farr

mehr als 1000 Beiträge seit 06.05.2002

Russland muss effektiv daran gehindert werden, noch mehr Zerstörung anzurichten

Russland hat vor allem im vergangenen Jahr extrem viel sinnlose Zerstörung an ziviler Infrastruktur angerichtet.

Da ist zunächst einmal der Kachowka-Stausee, durch dessen Zerstörung nicht nur die Wasserversorgung eines beträchtlichen Teils der Ukraine (mit Trink- und Brauchwasser) zerstört wurde, sondern es wurde auch die Kühlwasserversorgung des Kernkraftwerks Saporischja unbrauchbar gemacht (d.h., das Kernkraftwerk wurde dadurch auch final außer Betrieb gesetzt). Der Nord-Krim-Kanal kann jetzt kein Wasser mehr erhalten, so dass nur 2022 während des Sommers die Krim noch einmal durch diesen Kanal Wasser erhalten hatte.

Russland versucht immer noch, die Energie-Infrastruktur der Ukraine zu zerstören - die für militärische Zwecke nicht notwendig ist, da das ukrainische Militär auf Generatoren zurückgreifen kann. Vor allem die Phase von Januar bis April wurde ausgenutzt, als die USA keine Patriot-Raketen geliefert haben. Die in dieser Zeit angerichteten Schäden betragen vermutlich ein Vielfaches des Preises der verzögert gelieferten Waffen.

Wie bei der erssten Wiederaufbaukonferenz wird es um die Dinge gehen, deren Wiederaufbau nicht warten kann - ein Teil der Wärmekraftwerke wird dazugehören, die nicht wegen des erzeugten Stroms, sondern wegen ihrer Abwärme essentiell sind: Die Kraftwerke erzeugen auch die Wärme zum Heizen ganzer Stadtviertel, ohne diese Wärme können Wohnblocks im Winter nicht beheizt werden. Damit wird auch das Ziel der russischen Militärführung klar: Wenn man sich schon nicht militärisch gegen den zahlenmäßig unterlegenen Gegner durchsetzen kann, dann sorgt man dafür dass er sein Land verlassen muss, irgendwann wird er dann aufhören zu kämpfen...

Es ist übrigens nicht Selenski und es sind nicht die Ukrainer, der / die mit seinem / ihren Verhalten den Krieg auf die Ebene bringen, dass Russland und die Nato miteinander Krieg führen: Es ist Putins Russland das schon seit zwei Jahren behauptet, gegen die Nato Krieg zu führen - statt einzusehen, dass es diesen Krieg nicht gewinnen kann weil der Westen das nicht zulassen will.

Frieden will Putin nicht (dann hätte er den Krieg gar nicht erst anfangen brauchen oder hätte ihn Ende April 2022 stoppen können anstatt einfach nur den direkten Angriff auf Kiew abzublasen).

Putin stört massiv, dass die Ukraine immer noch nicht klein beigeben will, der Angriff auf die zivile Infrastruktur zeigt deutlich, dass es ihm darum geht, den Widerstand der Ukraine zu brechen. Der Krieg kommt ihm insofern gelegen, als dass die durch die ausufernde Korruption geschwächte Reputation jetzt dank der hemmungslosen Verfolgung aller Kritiker wieder "bestens" ist. Zumindest traut sich keiner mehr das Maul aufzumachen, und so ein Krieg schweißt ein Volk ungemein zusammen. Dummerweise sind die Verluste zu hoch, um in dieser Art noch 2 Jahre weitermachen zu können. Daher sind für Russland solche Leute wie Orban, Sarah Wagenknecht oder Alice Weidel so nützlich, indem sie ihn ihren Heimatländern gegen ein Engagement für die Ukraine arbeiten wird die "Reichweite" der russischen Kriegsanstrengungen vergrößert. Russische Soldaten "halten länger" wenn die Ukrainer weniger Waffen haben um sich damit zu verteidigen.

Der Westen muss sich überlegen, wie er den Krieg möglichst rasch zu einem Ende bringt, ohne dass er sich zu einem Atomkrieg ausweitet.

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