Alex Riemenschneider schrieb am 06.08.2023 22:44:
hdwinkel schrieb am 06.08.2023 22:22:
Zumindest muss man TP allerdings zugute halten, dass sie sich Gedanken machen, wie dieser Krieg überhaupt zu Ende gehen könnte.
Indem man seine Wünsche an die Stelle der Realität setzt? Wie soll daraus Frieden erwachsen?
Oder wie im März 2022:
Wäre es aber nicht möglich, die Waffenstillstandsverhandlungen dadurch zu beschleunigen, dass die derzeit belagerten und am meisten gefährdeten Städte Kiew, Mariupol und Charkiw, aber auch Odessa und andere Orte sich zu "unverteidigten Stätten" erklären?
Das dies die Kapitulation der Ukraine zur Folge gehabt hätte mit den von den Vereinten Nationen inzwischen dokumentierten grausamen Folgen für die komplette ukrainische Zivilbevölkerung versuchte der Artikel sorgfältig herumzulavieren.
Eine ernsthafte und selbstkritische öffentliche Auseinandersetzung mit den menschenverachtenden Folgen, die eine Verwirklichung der von Telepolis publizierten Forderungen mit sich gebracht hätte ist dringend notwendig. Stattdessen ergehen sich die Leitartikel in einer Selbstbeweihräucherung aufgrund steigender Klickzahlen
Ich sehe das etwas nüchterner. Es gibt ganz sicher Tendenzen einzelner Journalisten, aus diesem Krieg gleich irgendsoein Systemding NATO gegen den Rest der Welt zu machen, was es nicht ist.
Aber ganz im Ernst, das was in den üblichen Medien bei Spigel, Focus usw. geboten wird ist das Gegenteilprogramm.
Es gibt praktisch kein Zweifel an einem Siegfrieden der Ukraine. Dazu die unangenehme Tendenz, jeglichen Kriegsgegner sofort in eine Anti-Ukraine wenn nicht gleich in eine AfD Ecke zu stecken.
Da wird zwar das Völkerrecht und die Moral ausgiebig bemüht, aber die simple Frage nicht beantwortet, welche Opfer man denn in Kauf zu nehmen gedenkt, die Gerechtigkeit militärisch durchzusetzen.
Der Korekrieg wurde nach 4.5 Millionen Toten beendet. Ist das der Maßstab auch für die Ukraine?
Da sind meiner Meinung alle Überlegungen wert, gedacht zu werden die diesen Krieg beenden könnten.