teutolith schrieb am 06.08.2023 17:40:
Berlin, Deutschland. Ich habe ganz einfach andere Prioritäten als du.
Die Antwort eröffnet fast mehr Fragen als Antworten.
Meiner Ansicht nach werden Tafeln oder Reallöhne hier im Land unsere kleineren Sorgen sein, wenn wir zulassen, daß die Russensoldateska die Ukraine erobert.
Ich renne hier nur der Lesbarkeit halber, denn jetzt kommt ein sehr langer Satz;
Dann haben wir dort einen riesigen zerstörten Staat, aus dem zweistellige Millionen Richtung Westen fliehen werden, einen endlosen Partisanenkampf
Der Staat ist schon seit 2014 zerstört, inklusive endlosen Partisanenkämpfen und aller möglicher Bewaffnung, das ist alles nicht Neu.
Das ging schon fast ein Jahrzehnt so, nur sind die meiste Zeit die meisten Ukrainer nach Russland geflohen, übrigens noch bis Heute.
Hier im Westen haben wir so getan haben als wäre in der Ukraine alles voll supi dupi weil wie soll's auch sonst sein mit endlich pro-Westlicher Regierung nach Euromaidan.
Da wurde dann was davon gelabert Ukraine in die EU und NATO zu holen, tolle Idee; So ein Land im Zivilkrieg in den Freihandelsraum holen, vor allem wenn man das schon seit Jahren fleißig mit Waffen vollpumpt; https://www.bbc.com/news/world-europe-29198497
von bis an die Zähne bewaffneten Rebellen, die jeden Glauben an die Unterstützung durch den Westen verloren haben
Jetzt vor den Ukrainischen Taliban Angst machen wollen, nachdem wir die überhaupt erst aufgebaut haben, das ist schon sehr zynisch.
Vielleicht hätten die halt einfach nicht jeden Quatsch glauben sollen den dahergelaufene Amerikaner erzählt haben; https://www.theguardian.com/world/2013/dec/15/john-mccain-ukraine-protests-support-just-cause
Umgedreht könnte man auch argumentieren das die uns auch angefriffen hätten wenn wir keine Waffen geliefert hätten, haben uns also mit Terrorismus zur Unterstüzung genötigt.
Aber von der hypothese wirst du wohl eher kein Fan sein.
Wenn wir jetzt wieder den Schwanz einziehen, wie mehrmals in den vergangenen zwei Jahrzehnten
Konkretisiere mal bitte wann, wo und wie Schwänze eingezogen wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten.
werden wir in Europa für Jahrzehnte keinen Frieden haben, der diesen Namen verdient.
Garantiert nicht wenn wir alles darauf setzen den Konflikt in Intensität und Ausmaß konstant zu eskalieren indem wir uns zB als aktive Kriegsparteien beteiligen;
Und wenn die Wahl zwischen ein paar Ukrainischen neo-Nazi nationalisten Terroristen und Jahre langem offenem Krieg ist, dann sind die Terroristen wohl das kleinere Übel, und nichtmal ein wirklich Neues; https://www.bellingcat.com/news/uk-and-europe/2019/02/15/defend-the-white-race-american-extremists-being-co-opted-by-ukraines-far-right/
Es lohnt auch der Vergleich zum letzten Krieg in Europa, dem illegalen Angriffskrieg der NATO gegen Jugoslawien.
Damals sind fast NATO Truppen in direkten Kampf mit Russischen Truppen geraten, zumindest wenn es nach dem US Kommandeur gegangen wäre; http://edition.cnn.com/WORLD/europe/9908/02/jackson.clark/
Es war einem Engländer zu verdanken das es nicht weiter eskaliert ist mit den buchstäblichen Worten; "I'm not going to start World War III for you,"
Da waren die Menschen noch nicht alle durch Smartphones verblödet und wussten worum es ging, inzwischen gibt es ein regelrechtes Gedränge dafür wer am lautesten und krassesten nach dem Dritten Weltkrieg rufen kann und die meisten likes/upvotes/grüns dafür bekommt.