noComply schrieb am 12.04.2022 09:49:
Wenn nicht die Bürger der Ukraine darüber abstimmen, dann ist das Ergebnis der Verhandlung so viel wert, wie der Vertrag darüber, dass in Deutschland sowjetische "Ehren"male erhalten werden müssen. Nämlich nichts.
Die ukrainische Regierung hat den Russen die Neutralität und
den Verzicht auf den NATO-Beitritt angeboten. Wie es der Vorposter
schon sagte.
Ob die ukrainischen Bürger vorher darüber abgestimmt haben müssen,
ist wiederum Sache der Ukrainer. Auch darin können wir uns nicht
einmischen, und immerhin haben sie ja ihre Regierung
vorher demokratisch gewählt.
Nur dass es den Russen sowieso nie darum ging, wie man ja
Putins historisierendem Gefasel entnehmen kann. Putin will
nicht nur einen neutralen Staat, sondern einen hörigen
Satellitenstaat ähnlich Belarus.
Deshalb unterstützt er auch das Lukaschenko-Regime gegen die
dortigen demokratischen Bewegungen.
Demokratische Staaten in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer
Diktatur, welche dieselbe Sprache, Kultur und Geschichte teilen,
sind für die Diktatur bedrohlich, auch ohne jede militärische
Aggression. Das teilt Russland mit China.
Und diesen Punkt übersehen m.E. die Kommentatoren, die
nun dem Westen die Schuld geben wollen, indem sie ihm
ein fehlendes Appeasement gegenüber Russland oder das
Ignorieren von Neutralitätsforderungen vorhalten:
Das war nie der Punkt. Putin hätte früher oder später der
Demokratie in der Ukraine ein Ende gemacht. Umso leichter
geht das, wenn sie dabei noch ohne Bündnis dasteht.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.04.2022 10:19).