Dros schrieb am 05.06.2024 08:41:
Das liest sich alles so, als seien die West-Waffen alle Schrott und die russischen Systeme nach karo-einfach überlegen.
Nur, wo bleibt dann der Durchbruch? Die Russen bewegen sich nur im Kleinklein vorwärts bei Charkow. Wären die westlichen Waffen so ein Müll, müssten die doch einfach Durchmarschieren.
An dieser Einschätzung stimmt als irgendwas nicht.
Es wird keinen Durchbruch geben. Sie verstehen nicht, dass Russland hier einen Abnutzungskrieg führt.
Anstelle einer Entscheidungsschlacht, die durch ein schnelles Manöver erreicht wird, konzentriert sich der Zermürbungskrieg auf die Zerstörung der gegnerischen Kräfte und ihrer Fähigkeit, Kampfkraft zu regenerieren, während die eigenen Kräfte erhalten bleiben. In diesem Zusammenhang geht eine erfolgreiche Strategie davon aus, dass der Krieg mindestens zwei Jahre dauern. Die vorherrschende Kampfform ist das Feuer und nicht das Manöver, ergänzt durch umfangreiche Befestigungen und Tarnungen.
Der Westen ist auf diese Art von Krieg nicht vorbereitet insbesondere die bestehenden Boutique-Waffen. Für die meisten westlichen Experten ist die Zermürbungsstrategie kontraintuitiv. Historisch gesehen bevorzugte der Westen das kurze „der Sieger kriegt alles“ Aufeinandertreffen von professionellen Armeen. Nur ein Beispiel, jüngste Kriegsspiele wie der CSIS-Krieg um Taiwan umfassten einen Monat Kampfzeit.
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