Dros schrieb am 05.06.2024 10:11:
Nun das es ein Abnutzungskrieg ist, sieht ein Blinder. Trotzdem ist das ausbleiben von militärischen Erfolgen durch Schönreden nicht zu kompensieren. Das sehen auch russische Blogger so, wenn ich es recht verstehe (ich spreche Russisch).
Das die Ukraine ihre Kräfte strecken muss sehe ich auch so, nur wo bleibt dann der Erfolg beim Durchbruch bei den Russen? Die können auch nicht ewig den Abnutzungskrieg führen, nicht weil ihnen Material ausgeht, sondern weil die Heimatfront unruhig wird und die Wirtschaft nicht läuft, der Krieg kostet auch Russland Geld. Irgendwann will man auch Erfolge sehen.
Hier ist eine Übereinstimmung, dass es sich um einen Abnutzungskrieg handelt.
Warum bestehen Sie dann darauf einen Durchbruch als einzige relevanz für einen militärischen Erfolg anzuerkennen.
Hier noch einmal die Definition von RUSI bzgl. Abnutzungskrieg.
Anstelle einer Entscheidungsschlacht, die durch schnelle Manöver erreicht wird, konzentriert sich der Zermürbungskrieg auf die Zerstörung der gegnerischen Kräfte und ihrer Fähigkeit, Kampfkraft zu regenerieren, während die eigenen Kräfte erhalten bleiben.
Genau dies passiert gerade in der Ukraine wie Sie selbst festgestellt habe, dass die Kräfte überstreckt sind.
Weiterhin ist nicht klar ob sich Russland schon auf Phase 2 eines Abnutzungskrieg zubewegt.
Die Offensivoperationen sollten auf breiter Front eingeleitet werden, um den Feind an mehreren Punkten mit flachen Angriffen zu überwältigen. Ziel ist es, innerhalb eines mehrschichtigen Schutzsystems der eigenen Truppen zu bleiben und gleichzeitig die erschöpften feindlichen Reserven aufzubrauchen, bis die Front zusammenbricht.
Die genaue Definition finden Sie im Link und auch einen Hinweis wieso viele NATO Waffen nicht auf einen Abnutzungskrieg ausgelegt sind.
https://www.rusi.org/explore-our-research/publications/commentary/attritional-art-war-lessons-russian-war-ukraine