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  • Axel Farr

mehr als 1000 Beiträge seit 06.05.2002

Re: Es ist leicht, aus der Ferne über Schwächere herzuziehen

Max-Headroom schrieb am 06.06.2024 08:56:

Solche Beiträge sind "interessant". Wie soll der Krieg denn noch 5 Jahre weitergehen, wenn es bereits jetzt überall in der Ukraine Mangel an Leuten gibt. Sowohl in der Wirtschaft als auch bei der Armee?

Siehe hier:
https://www.telepolis.de/features/Ukraine-geht-Personal-fuer-Wirtschaft-und-Militaer-aus-9744325.html

Vielleicht weil Krieg führen das ist, was Putins Russland am besten kann? Wenn Putin heute in der Ukraine gewonnen hätte, womit wollte er dann morgen sein Volk zu großen Heldentaten aufrufen?

Bis jetzt fordern die Mütter und Ehefrauen der vor fast 2 Jahren mobilisierten Soldaten nur die Rückkehr der Männer. Wenn der Krieg aus ist, werden aber viele der bisher weder für tot noch für vermisst Erklärten trotzdem nicht zurückkommen. Was will Moskau dann erzählen? Weiter den Sold zahlen?

Wenn Russland Krieg führen möchte, dann kann Russland das auch dann noch, wenn die Ukraine militärisch am Kollabieren wäre. Dann schießt man halt ein bischen weniger viel und lässt seine Soldaten etwas mehr ausruhen, das tut denen gut, glaube mir!

Zu den Zahlen der Dinge, die Putin angeblich gestohlen hat: Woher kommen sie? Bisher haben sogenannte Enthüllungen (Panama Papers etc.) nichts Schlüssiges ans Tageslicht gebracht. Also bitte keine Leerformeln posten, sondern Quellen mitliefern.

Putin hat durch die Entscheidung, den Krieg zu starten Russland um eine friedliche Zukunft gebracht - den Russen sozusagen die Zukunft gestolen. Jetzt heißt die Zukunft Krieg, Verlust und Tod. Das ist noch nicht bei jedem in Russland angekommen, vor allem weil die Bevölkerung in den großen Ballungsgebieten St. Petersburg und Moskau so weit es geht vom Krieg ferngehalten wird und Freiwillige aus diesen Gebieten auch nicht bei den "Storm Z" oder ähnlichen "Kanonenfutter-Batalionen" landen. Aber das wird Putin nicht unbegrenzt weiter durchhalten können.

Zu den Verlusten an Panzern und dem Ausgleichen der Verluste: Dazu hat sich General Cavoli geäußert. Die Russen haben diese Verluste ausgleichen können.

Nach Schätzungen von verschiedener Seite zu 20% aus neu gebautem Material (wobei aber auf die Muster aus den 1990er Jahren zurückgegriffen werden musste, neuere lassen sich teilweise wegen des Mangels an Elektronik nicht bauen) und zu 80% aus eingelagerten Beständen.

Es sind aber praktisch alle gut ausgebildeten Panzerfahrer von 2022 mitlerweile gefallen. Die Nachrücker sind weit schlechter ausgebildet, was man teilweise auch an veröffentlichtem Videomaterial sehen kann.

Dazu hat Pistorius noch gesagt, dass Russland mittlerweile eine Überproduktion an Militärausrüstung hat, die es erlaubt die Lagerhäuser wieder zu füllen. Zusätzlich zu dem was in der Ukraine benötigt wird. Es gibt also hochrangige westliche Quellen die genau das Gegenteil von dem sagen, was hier im Forum gepostet wird.

Da bezog sich unser Verteidigungsminister vermutlich auf die verschiedenen Flugkörper, die Russland im Krieg einsetzt. Nachdem etwa gegen Ende 2022 fast keine Kurzstrecken-Raketen mehr im Kriegsgebiet auf Seite der Russen vorhanden waren hat Russland jetzt eine ordentliche Produktionskapazität für die Shahed-Drohnen aufgebaut und fertigt auch diverse Marschflugkörper und balistische Raketen in einem Ausmaß, das es nach kleineren Angriffswellen im Herbst 2023 dann im Winter und Frühjahr den Russen erlaubt hat, ganz massiv die Energie-Infrastruktur der Ukraine zu demolieren (weil ein vorrangig ziviles Ziel hier auch wieder ein Verstoß gegen die Regel, dass nur militärische Ziele angegriffen werden dürfen) indem die Luftverteidigung übersättigt wurde.

Bei für den Landkrieg essentiellen Gütern wie Panzern und Geschützen stellt sich das aber so dar, dass die Lagerbestände am Schwinden sind. In fünf Jahren ist davon wirklich nichts mehr da, dann bleiben nur die 20% Neuproduktion - entweder hat sich der Krieg bis dahin auf ein ruhigeres Niveau eingependelt oder Russland kann wieder nur noch verteidigen wie vor einem Jahr.

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