kma schrieb am 05.06.2024 14:49:
Ich denke nicht, dass der Westen genug skaliert, um ein Gleichgewicht zu erreichen.
Auf lange Sicht schon.
Die Russen skalieren rasch und rücksichtslos, der Westen eher zögerlich.
Im Vergleich zu Russland, ist er immer noch im Harmlos-Modus.
Die Russen sind da eher im Verzweiflungsmodus.
Das ist wie Japan gegen die USA im 2. Weltkrieg: Sie können ein paar Jahre wild um sich schlagen, danach werden sie von der überlegenen Produktionskapazität erdrückt.
Ich finde es ja sogar bemerkenswert, wie wenig der Westen auf Kriegsproduktion umstellen muss, um Russland Paroli zu bieten. Im 2. Weltkrieg haben die Amis massiv auf Kriegswirtschaft umgestellt, das ist nicht mal nötig.
Und es wird Jahre dauern, bis das alles greift. Fabriken müssen gebaut, Leute eingestellt und unter Umständen auch ausgebildet werden.
Rheinmetall zieht gerade alle paar Monate ein neues Werk für 200.000 Granaten im Jahr hoch.
Offenbar haben die das gut im Griff, auch die Ausbildung.
Und wegen der technischen Entwicklung wird sich auch zeigen müssen, ob die produzierten Systeme dem aktuellen Stand entsprechen.
Die Westgranaten sind schon deshalb besser als die russischen, weil mit exakteren Toleranzen gearbeitet wird.
Selbst für dumme Munition hast du dann einen halbierten Streukreis, du hast weniger Blindgänger und Rohrkrepierer.
Die selbstlenkende Munition ist derzeit nicht so wirksam wie erhofft. Bis man Möglichkeiten findet, die GPS-Jammer wirkungslos zu machen.
Mit Trägheitsnavigation z.B., es gibt Solid-State-Gyroskope, die Laserinterferenz nutzen. Die muss man noch so auslegen, dass sie die Kräfte beim Abschuss aushalten, aber wär ich ein Rüstungskonzern, würde mit Hochdruck genau daran forschen. Oder an einer noch schlaueren Idee.
Ich denke, China freut sich u.a. auch, weil sie einen billigen Rohstofflieferanten haben, derzeit diktiert China teilweise die Preise. Russland gerät im Moment mehr in chinesische Abhängigkeit, als je zuvor. Und die beiden sind ja keine echten Freunde, nicht mal echte Verbündete. Putin vasalliert hier gerade sein eigenes Land.
Notgedrungen halt.
Das war ja nicht so geplant, dass das mehrere Jahre dauern sollte.
Es hätte ja sogar klappen können. Dass es nicht geklappt hat, war einfach nur eine Chance für den Westen, Russland mit seiner permanenten militärischen Aggression mal Paroli zu bieten.
Auch deshalb, weil die Ukraine ohnehin auf Westkurs war und sie auch sehr entschlossen an einem Strang gezogen haben. Das sind viel bessere Voraussetzungen als z.B. in Afghanistan, wo sich die örtlichen Milizen auch gern mal gegenseitig bekämpft haben, gern auch mit Westwaffen - DAFÜR wird das Zeug ja nicht geliefert.