kma schrieb am 05.06.2024 20:33:
Mir scheint, die russische Führzng versucht die Grenzen des " Kann nicht mehr" derzeit noch zu verschieben.
Das ist richtig.
Aber es liegt in der Natur der Sache, dass diese Grenzen immer schwieriger zu verschieben sind. Die einfachen Sachen haben sie ja schon abgefrühstückt.
Propagandatechnisch wird hier eine immer größere Bedeutung des Krieges hervorgehoben, was letztendlich zu mehr Opferbereitschaft, also letztlich weniger Staatsausgaben für Belange der Bevölkerung führen soll.
Die russischen Wohlfahrtsausgaben sind eher bescheiden.
Da können sie nicht so schrecklich viel mobilisieren.
Russlands größeres Problem sind wohl ohnehin die Devisen. Sie müssen viel militärrelevante Technik importieren, und das zu überhöhten Preisen.
Daran können sie im Inland nicht viel drehen. Die Devisenreserven der Bürger sind längst angezapft, sie haben schon vor längerem verfügt, dass jeder brave Russe alle US-Dollar über einem Freibetrag in sehr viel inflationärere Rubel umtauschen muss.
Klar, ihnen wird noch das eine oder andere einfallen, keine Sorge.
Aber es wird jedes Mal schwieriger, riskanter und ertragsärmer.
Ich fürchte, an der Stelle wird im Westen dann auch gespart. Es bleibt ja auch bei uns eine Kosten-Nutzenrechnung über das Monetäre hinaus.
Das würde wohl gemacht, wenn es nötig wird.
Aber wird es denn nötig? Schon 2% des BIP machen Russland ernsthaft Schwierigkeiten. Wenn die Westnationen auf 4% hochgehen, wird Russland überrollt.
Dafür muss weder am Sozialbudget noch an der Infrastruktur gespart werden.
Der Westen liefert nur deshalb nicht entschlossen, weil jedes Ressort sein Budget verteidigt.
Nicht, weil der Westen es sich nicht leisten könnte.