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  • PippiLangstrumpf

mehr als 1000 Beiträge seit 13.05.2004

Re: Was ist denn die Strategie des Westens?

hdwinkel schrieb am 05.06.2024 17:32:

PippiLangstrumpf schrieb am 05.06.2024 17:11:

hdwinkel schrieb am 05.06.2024 16:49:

PippiLangstrumpf schrieb am 05.06.2024 16:34:

hdwinkel schrieb am 05.06.2024 16:20:

Nur erscheint mir das zumindest für den Westen keine rationale und schon gar keine ethische Strategie zu sein, weil sie die Ukraine als Werkzeug betrachtet und es das Leben der Ukrainer kostet.

Hast du dich schon einmal mit einem Ukrainer unterhalten? Kennst du welche persönlich? Die kämpfen für sich, für ihre Freiheit von russischer Herrschaft. Russische Herrschaft bringt Folter, Vertreibung, Tod, Zerstörung und Unfreiheit. Und zwar wortwörtlich, denn plötzlich ist beispielsweise "Diskreditierung der russischen Armee" in den besetzten Gebieten strafbar.

Mir ist das Schicksal der Ukrainer sehr wohl bewusst. Es steht ja auch nicht die Frage im Raum, ob ich den Menschen eine Besatzung wünsche. Selbstverständlich nicht.

Das nehme ich dir nicht ab. Immerhin hast du die Ukrainer als Werkzeug bezeichnest.

Stop, hier werden Sie persönlich und unterstellen mir Dinge, die ich definitiv ablehne.
Selbstverständlich bin ich für einen russischen Rückzug. Ich bin aber nicht bereit dafür, weitere hunderttausende Menschenleben zu opfern, oder gar den WK3 zu riskieren.
Und das sollte meiner Meinung nach sogar die bestimmende Haltung sein.

Das ist ja auch nicht deine Entscheidung, wie lange die Ukrainer kämpfen wollen und wie viele Opfer sie bereit sind, zu akzeptieren.

Wie auch die Formulierung der Ukrainer als "Werkezeug" zeigst du wenig Empathie für die ukrainischen Menschen.

Weder du, noch ich, noch irgendwelche Regierungen außer der ukrainischen können diese Entscheidungen treffen.

Die Frage ist, was der Westen erreichen will.

Wir haben es hier mit einem Dilemma zu tun, das der Philosoph Habermas sinngemäß bereits vor 2 Jahren dazu geäußert hat: Bei weiterer Eskalation werden wir an einen Punkt gelangen, an dem wir keine Alternative mehr haben, als entweder die Ukraine fallen zu lassen, oder selbst in diesen Krieg einzusteigen und daraus einen WK3 zu machen.
Dieser Punkt ist nahezu erreicht und es gibt keine klare Linie unserer eigenen Führung, wie es weitergehen wird.

Das hängt vom Verlauf und vom Kampfeswillen der Ukrainer ab und auch davon, wie weit einzelne Länder zu gehen bereit sind.

Du schreibst hier regelmäßig vom "Westen" als sei das ein einziges Land. Dabei sind die Einstellungen in den einzelnen Regierungen ziemlich unterschiedlich.

Und die Ukraine wird auch nicht nur vom "Westen" unterstützt, sondern von vielen, vielen Ländern mehr.

Diese Unterteilung ist genauso akademisch wie die Unterscheidung, ob Einzelländer jetzt bereits als Nato zählen oder selbstständig handeln.
Kann man alles aufdrieseln, ändert aber i.d.R. nichts am Ergebnis.
Wenn Sie wirklich wollen, sich mit den einzelnen Interessen zu beschäftigen, dann können wir gerne mit Deutschland anfangen. Nur versichere ich Ihnen, dass es dann noch um einiges unverständlicher wird, wie wir in diesem Konflikt agieren.

Nein, die Unterteilung ist keineswegs akademisch. Weder die "NATO" und schon gar nicht "der Westen" können Regierungen irgendwelche Handlungen vorschreiben. Natürlich gibt es dort extrem unterschiedliche Meinungen.

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