"Kiew hat seit langem einen strategischen Kurs in Richtung NATO-Mitgliedschaft verkündet. Ja, natürlich hat jedes Land das Recht, sein eigenes Sicherheitssystem zu wählen und Militärbündnisse einzugehen. Und das wäre auch alles so, wenn es nicht ein „aber“ gäbe. In den internationalen Dokumenten ist ausdrücklich der Grundsatz der gleichen und unteilbaren Sicherheit verankert, der bekanntlich die Verpflichtung beinhaltet, die eigene Sicherheit nicht auf Kosten der Sicherheit anderer Staaten zu stärken. Ich kann hier auf die 1999 in Istanbul verabschiedete OSZE-Charta für europäische Sicherheit und die OSZE-Erklärung von Astana 2010 verweisen.
Mit anderen Worten: Die Wahl der Sicherheit darf keine Bedrohung für andere Staaten darstellen und der Beitritt der Ukraine zur NATO ist eine direkte Bedrohung für die Sicherheit Russlands.
Wenn man den Russen mit dem Gegenargument kommt - Anfangs immer wieder durch unsere Medien verbreitet - und so nochmals verbal den Stinkefinger zeigt, die Ukraine sei sehr wohl ein souveränes Land und können die eigene Sicherheitspolitik komplett selbst bestimmen, dann wäre ich als russisches Staatsoberhaupt auch mehr als angepisst - vor allen Dingen, wenn ich mir in der Vergangenheit schon den Mund darüber fusselig geredet hätte.