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  • wolkensegler

181 Beiträge seit 16.05.2017

Re: Bigotte Arroganz

DerKleineTaschenJesus schrieb am 08.12.2023 09:22:

wo sehen Sie bigotterie? Nicht nur der Bundestag sieht Holodomor als Völkermord.

https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine-analysen/174179/analyse-80-jahre-holodomor-die-grosse-hungersnot-in-der-ukraine/ ................

Nun, so weit sind wir nicht auseinander. Die Bigotterie bezog bzw. beziehe ich auf :

In einer gemeinsamen Erklärung der Nato-Mitglieder (und Schwedens) wurde der Kreml für alles, was mit der OSZE und der europäischen Sicherheit nicht in Ordnung ist, verantwortlich gemacht.

Zum Holodomor: Das die Hungersnot und der Tod von Millionen Menschen eine furchtbare Tragödie, mit verursacht durch menschenverachtende Verbrechen, war, darüber besteht kein Zweifel. Was mich an der Einordnung des Bundestags aber stört, ist der Zeitpunkt der Feststellung und die Arroganz, das Böse einseitig rein aus der heutigen westlichen Sicht zu klassifizieren. Ich habe die Beratungen bzw. Sitzungen des Bundestages interessiert verfolgt. Wie inzwischen bei heutigen Beurteilungen von politischen Situationen oft üblich, werden die Entstehungsgeschichte oder historische, teils nur einige Jahre zurückliegende Ereignisse schlicht "vergessen" bzw. verdrängt. Deshalb meine Feststellung, das bei der "Einordnung" durch den Bundestag sehr wohl alle verbrecherische Ereignisse angeführt wurden, aber historische Zusammenhänge, die evtl. zu Lasten des "Westens" gehen, wie eben z.B. die Weltwirtschaftskrise, das Vorgehen der Westmächte im russischen Bürgerkrieg etc. unterschlagen werden.
Wie angeführt stört mich der Zeitpunkt dieser Debatte aber auch, und das ist die Bigotterie, z.B. das Vergessen eigener Verbrechen aus letzter Zeit. Ich denke da auch an die Sanktionen gegen den Irak und zitiere jetzt ebenfalls aus "bpb": "Angesichts der unbestreitbar katastrophalen Auswirkungen des gesamten Sanktionssystems auf die Bevölkerung des Irak und seiner Nutzlosigkeit für die Entwaffnung und vollkommene Abrüstung des Irak spricht vieles für die Einschätzung kritischer Betrachter, dass seine weitere Aufrechterhaltung jeglicher Rechtsgrundlage entbehrte, ja, das Sanktionssystem des Art. 41 UNO-Charta geradezu pervertierte. https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/27583/die-rolle-der-uno-und-des-sicherheitsrates-im-irakkonflikt/?p=all
Schelten Sie mich nun nicht des Whataboutism sondern mich stört, dass ein großes Hindernis auf der Suche nach Frieden eben die herrschende Bigotterie ist.

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