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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Meinung eines Schweizer Militärökonoms - die Macht der Zahlen

Eine aktuelle Bestandsaufnahme.

https://www.handelszeitung.ch/bilanz/wie-bitte-militarokonom-marcus
-keupp-russland-hat-den-krieg-verloren-569491

Im Schnitt hat Russland jeden Tag 5-6 Kampfpanzer (ca. 150 / Monat)
und rund 6 Schützenpanzer / Tag (ca. 180 / Monat) verloren. In
vielen Fällen hat das die ausgebildete Besatzung nicht überlebt.

https://www.oryxspioenkop.com/2022/02/attack-on-europe-documenting-
equipment.html

Russland kann pro Tag weniger als einen Kampfpanzer /
Schützenpanzer neu produzieren bzw. einen alten Panzer neu
aufbereiten (20 im Monat) und hat nur eine Panzerfabrik

https://www.20min.ch/story/russland-produziert-pro-monat-20-panzer-
und-verliert-150-481520604685

Auch wenn man die instandgesetzten Panzer mit einberechnet dann
kommt im Moment für 10 zerstörte Kampf bzw. Schützenpanzer nur 1
Panzer als Ersatz an die Front. Und das sind noch nicht mal T-14.

Ausgehend von diesen Zahlen

https://de.wikipedia.org/wiki/Russisches_Heer#Modernisierung

hatte Russland zu Beginn des Konflikts rund 3000 Kampfpanzer / 4200
Schützenpanzer - von denen wurden bisher rund 60% Kampfpanzer
(1800) / 50% Schützenpanzer (2100) zerstört - als Ersatz kamen um
die 250 neue Kampf und Schützenpanzer dazu.

Russland hat noch eine Menge im Freien eingelagertes altes
sowjetisches Material (ca. 10.000 Kampfpanzer (T72 / T80) und
8.000 Schützenpanzer (BMP 1/ BMP 2)) - auf einem technologischen
Stand mit dem selbst der Leopard 1 fertig wird. Auf diesen Systemen
ausgebildete Reservisten dürften bereits Rentner sein.

Natürlich kennt keiner die genauen Zahlen - vielleicht sogar die
Russen selber nicht - aber bei diesen russischen Verlusten wird
sich der Krieg vermutlich noch dieses Jahr entscheiden - denn
Russland wird auch nicht das Risiko eingehen alle Panzer zu
verlieren.

Aber ein Indiz für das Nachlassen der russischen Möglichkeiten ist
z.B. dass die russische Armee bisher zu keiner nennenswerten
Frühjahrsoffensive in der Lage war. Sollten sie nach der bald
kommenden Schlammperiode des Frühjahrs auch nicht dazu in der Lage sein -
dann ist die russische Armee konventionell am Ende.

Ein möglicher Gamechanger könnte hier China mit Waffenlieferungen
sein - aber dann muss China auch mit den Konsequenzen leben.

Anmerkung: Das ganze basiert auf OSINT Daten. Es besteht daher durchaus die Möglichkeit, dass nicht alle Verluste - auf beiden Seiten - erfasst wurden.

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