Weit über 80% der Bevölkerung sind Russen.
Nein. Nach der letzten Erhebung von 2014 62,9%.
https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine-analysen/214882/statistik-demographische-situation-auf-der-krim/
Die Bestrebungen auf der Krim sich von der Ukraine zu trennen und Russland anzuschließen sind nicht neu. Erinnert sei hier an Jurij Meschkow, der schon 1994 einen solchen Anschluss wollte - allerdings als autonomer Teilstaat und nicht als annektierter Teil Russlands. Und vor allem ging hier die Initiative klar von der Krim aus und nicht von Russland.
Schon damals warnte der ukrainische Präsident Krawtschuk: "diese Achse [zwischen russischen Nationalisten in Russland und auf der Krim] könnte einen großen Zusammenstoß nicht nur in Europa, sondern für die ganze Welt auslösen"
Das war 1994 eine sehr hellsichtige Prognose, 20 Jahre vor der russischen Okkupation.
https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/13688009
Die haben dort einen Stützpunkt!
Ja eben, und sie haben ihr Gastrecht missbraucht, um ihr Gastland anzugreifen. Das gilt als Aggression gegen das Gastland und berechtigt dies zur Selbstverteidigung Nach Art 51 UN-Charta. In Resolution 3314 von 1974 hat die UN-Generalversammlung definiert, was als Angriffshandlung im Sinne des Art. 51 gilt. In Art. 3e heißte es dort: "[Als Angriffshandlung gilt] ... der Einsatz von Streitkräften eines Staates, die sich mit Zustimmung eines anderen Staates auf dessen Hoheitsgebiet befinden, unter Verstoß gegen die in dem entsprechenden Abkommen vorgesehenen Bedingungen ...". Dabei ist es völlig belanglos, ob es dabei zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommt. Auch eine "gewaltlose" Okkupation ist völkerrechtlich gesehen eine Angriffshandlung.
Der primäre, völkerrechtswidrige Gewaltakt macht alle darauf folgenden Rechtsakte nichtig. "Ex injuria jus non oritur" - aus Unrecht geht kein Recht hervor. Man kann sich kein Recht verschaffen, indem man Unrecht begeht. Das gilt auch für die sogenannten "Referenden". Ein Referendum kann nur der Staat durchführen, zu dem ein Territorium völkerrechtlich gehört aber nicht der Nachbarstaat, der dazu auch noch Begünstigter des Referendums ist.
Im vergleichbaren Fall von Guantanamo auf Kuba rührten die US-Truppen auf dem Stützpunkt übrigens keinen Finger, als die vom CIA unterstützen Exilkubaner in der Schweinebucht landeten und zusammengeschossen wurden.