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  • Der Psychater

425 Beiträge seit 05.04.2020

Panslawismus und NATO

Was war zuerst? Der russische Panslawismus, die zaristische Restauration, samt Negierung der Souveränität der Staaten, oder der Wunsch nach NATO-Mitgliedschaft der Ukraine?

Dass die AfD und weitere rechtsextremistische Gruppierungen die völkische Ideologie von Moskau toll findet, wundert nicht. Aber dass Teile der Linken Putins Kriegserklärung vom Februar 2022 komplett ausblendet oder verharmlost, wundert mich schon.

Wie soll es denn Frieden geben mit einem Russland, das völkischen Revisionismus, die Negierung der Souveränität europäischer Staaten, den belarussischen Status-quo als stalinistischen Rückgriff auf die Fahnen geschrieben hat.

Ich bin ja dafür, Moskau den Verzicht auf die NATO-Mitgliedschaft anzubieten, wenn dafür u.a. die territoriale Unversehrtheit der Ukraine wiederhergestellt wird. Doch glaube ich nicht daran, dass Moskau das interessiert. Ich wundere mich darüber, dass Wagenknecht und Andere wirklich glauben, so Frieden mit Russland zu erreichen. Moskau will die annektierten Gebiete behalten und beharrt auf seine Ideologie des 19. Jahrhunderts, wonach Moskau das Zentrum aller slawischen Völker sei. Wie kann da angenommen werden, dass mit Moskau Frieden möglich wäre? Oder soll Belarus das Vorbild für die europäischen Staaten sein?

Dieser essentiellen Frage wird ausgewichen, mit dem plumpen Hinweis, es handele sich doch bloß um ein böses Fake-Narrativ. Dabei posaunt Moskau selbst andauernd dieses Narrativ aus.

Mir reicht es nicht, wenn die russischen Äußerungen unter den Teppich gekehrt werden oder wenn Wagenknecht meint, das müsse man nicht ernst nehmen. Flacher geht es argumentativ wohl nicht?

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