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  • Ignoramus-et-Ignorabimus

mehr als 1000 Beiträge seit 07.11.2017

Einseitig geht nicht ....

... also weder bei der Analyse des Problems der Nuklearwaffen, noch bei deren Abrüstung. Auch das haben Reagan und Gorbatschow erkannt. Es wäre zwar sehr ehrenhaft, wenn irgendein Staat seine einmal erworbenen Nuklearwaffen verschrotten würde, es würde aber nicht dazu führen, dass alle anderen Nulearwaffenbesitzer dasselbe tun. So ein hollywoodgerechtes happy end wird's nicht geben.

Es ist also vollkommen müssig, sich an einer Nuklearmacht, oder gar der nuklearen Teilhabe Deutschlands abzuarbeiten, oder ein Verbot und die Ächtung von Nuklearwaffen in einem Vertrag zu fordern, den sowieso nur die Staaten unterschreiben werden, die keine haben. Symbolische Akte haben noch keine Nuklearmacht dazu bewogen ihr Arsenal zu verschrotten.

Was es bräuchte, wären mal ein paar konkrete Vorschläge, wie man denn den 9 Nuklearmächten den Abschied von ihren teuren Spielzeugen schmackhaft machen kann. Und zwar allen zusammen, und gleichzeitig. Weil wenn das nicht passiert, dann sehen wir ja gerade, dass zwar vielleicht Russland mit den USA über Abrüstung verhandeln könnten, aber das hätte mit den anderen 7 Nuklearmächten nichts zu tun. Und wie man ja gerade sieht, rüsten die, wie etwa China und Nordkorea weiter nuklear auf (btw, wo ist denn da der Protest des Autors ?)

Viele Leute finden ja die Idee einer multipolaren Welt chic. Nun, in Bezug auf Nuklearwaffen haben wir die bereits. Da hat jeder der 9 Pole die Möglichkeit, genügend Zerstörung anzurichten, dass die Welt auch ohne hypothetischen nuklearen Winter, eine andere sein würde.

Wer immer noch so tut, als wäre das Problem der nuklearen Abrüstung und Proliferation im Wesentlichen eins zwischen zwei antagonistischen Blöcken und ihren Führungsmächten, der mag sich zwar wohl fühlen weil er weiter 40 Jahre alte Narrative pflegen kann, ein sinnvoller Diskussionsbeitrag zur Lösung des Problems ist das aber nicht.

Es gibt 9 Atommächte, die in je eigenen Konflikten mit eigenen Interessen verstrickt sind. Und Vorschläge zur Begrenzung der nuklearen Gefahr für die Menschheit, müssen das auch zur Kenntnis nehmen und sich nicht darauf beschränken, sich in wohliger rhetorischer Nostalgie zu üben, weil's noch so flüssig aus der Feder fliesst.

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