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  • KainTrinkwasser

49 Beiträge seit 21.06.2024

Aproposlogeten

Mountain View schrieb am 27.06.2024 08:54:

Mr.Hardware schrieb am 26.06.2024 17:08:

Als ich vor drei-vier Monaten nach dem Fall von Awdijiwka vorhergesagt habe, dass in den USA keiner mit Russalnd verhandeln werden wird, haben alle gelacht. Nun ist genau das passiert. Putin macht Angebote und keiner im Westen hörst überhaupt zu. Russland gewinnt in der Ukraine nichts, denn Russland hat den Krieg längst verloren.

Stimmt. Völlig egal wie der Krieg ausgeht, Russland wird auf Jahrzehnte nicht das Land sein, in dem man leben will. Trotzdem ist Russland immer noch eine Bedrohung für den Weltfrieden.

Und ich habe Putin auch zugehört, er verlangt de facto die Kapitulation der Ukraine. Verständlich, dass da keiner drauf zuckt.

Du solltest ihm auch mal zuhören, das ist oft sehr interessant.

Konstitutiv für einen Abnuzungskrieg ist, dass er beide Seiten abnutzt. Damit hat der Westen Russland genau da, wo der Westen Russland haben will. Vor 10 Jahren hat Russland noch in Syrien eingegriffen. Heute können sie nicht mal mehr Belgograd verteidigen.

Wo will der Westen Russland denn haben? Im wesentlichen doch in Russland, vermutlich. Jedenfalls nicht in der Ukraine.

Offenbar scheint der Abnutzungskrieg verschiedene Auswirkungen zu haben. Dass Russland bei den horrenden täglichen Verlusten keine Reserven aufbauen kann, ist klar, das würde sich bei einem Waffenstillstand/Frieden jedoch drehen, weil Russland im Moment ja kaum etwas anderes "produziert" als Waffen und Munition. Würden die Russen aufhören ihre Panzer zu verwenden, hätten sie in einem Vierteljahr tausend über.

Im Westen sieht es anders aus, die halbe Welt modernisiert ihre Armeen, immer noch aus der Portokasse und bald wird Munition billiger wegen der Skalierungseffekte. Der Westen hat auch begriffen, dass Frieden kein Selbstläufer ist. Eine Tatsache, die die Amerikaner seit Jahrzehnten zu vermitteln versuchen. Das halte ich tatsächlich für konstruktiv, denn ich halte seit langem die militärische Abhängigkeit von den Staaten für weltpolitisch hinderlich.

Oder hat mal jemand darüber nachgedacht, warum die Ukraine so viele Mittel darauf verwendet, die Schwarzmeerflotte zu versenken? Die Flotte hat im gegenwärtigen Konflikt praktisch keinen Nutzen. Wer hat Dein Interesse an der Versenkung?

Wie kurz doch manches Gedächtnis ist, an die Seeblockade der Russen erinnerst Du Dich nicht mehr? Die gilt immer noch. Kann aber nicht mehr durchgesetzt werden weil Russland seine Schiffe im Hinterland in Sicherheit bringt.

Bis auf ein paar U-Boote, mit denen sie gelegentlich Raketenaufdie Ukraine schießen. Das ist etwas mehr als praktisch kein Nutzen, und die Ukraine hat ein vitales Interesse daran, dass diese U-Boote idealerweise zerstört werden, auf jeden Fall jedoch vertrieben.

Nein, wenn die USA Russland schwächen wollen, dann muss der Krieg weiterlaufen.

Wenn dem so ist, dann könnte Putin den Amerikanern ja einSchnippchen schlagen, indem er den Krieg beendet und seine Leute zurückpfeift.

Über Jahre. Die Sanktionen wirken. Die Russen können kaum Gas und Öl nur deutlich unter Preis verkaufen. Man muss Geduld haben. Darf die russischen Lügen nicht glauben.

Die Russen finden Mittel und Wege, ihr fossiles Zeug zu verscherbeln, das ist nicht das Problem, sie haben nur kaum Kapazitäten, das Zeug zum Käufer zu bringen.

Ich habe sowieso den Eindruck, als ob der Westen will, dass Russland zumindest so viel exportiert, dass die Preise nicht steigen. So was kann man durch die Sanktionen echt gut regeln. Wenn sich jetzt durch neue Sanktionen die Wege für die Flotte verdoppeln, halbiert sich die Transportkapazität und die Kosten verdoppeln sich.
Es scheint wohl irgendwo anders ein neues Loch gebohrt zu sein, dass man jetzt auf diese Weise agieren kann. Russland wird verzichtbarer.

Gleichzeitig halbiert sich die Transportkapazität auch für die mittlerweile notwendigen Treibstoffeinfuhren, was der Abnutzung hilft. Putin hat vor ein paar Monaten bereits die Wartungsintervalle für Raffinerien verlängert und die Wartungsvorgänge gestrafft um eine höhere Nutzung der bestehenden Anlagen zu erreichen. Den Russen steht das Wasser bis zum Tank.

Und China reagiert bereits, wenn Russland seine Lieferungen an China erhöhen will, dann mit einer Pipeline auf eigene Kosten und nur zu einem subventionierten Preis.

Und man muss Putin daran hindern, dass er irgendwelche verrückten Zugeständnisse macht, die zum vorzeitigen Frieden führen. Und das geht am besten, wenn man gar nicht erst mit ihm über Frieden redet.

Putin kann gar keine Zugeständnisse machen. Indem er die Gebiete annektiert hat, hat er dafür gesorgt, dass jeder Quadratmeter Zugeständnis gegen die russische Verfassung wäre.

Sein Gerede über Frieden setzt die Kapitulation der Ukraine voraus und geschieht nur, damit man den einfacheren Naturen unter uns erzählen kann, Putin wolle ja Frieden. Putin muss zusehen, dass er irgendeinen Status fixiert, denn mit dem zugegeben langsamen Anrollen der westlichen Unterstützung verliert Russland jede Möglichkeit, militärisch weiter zu kommen.

Hasta la victoria siempre!

MfG

Mr Hardware

Habe ich richtig verstanden, dass Du mit Deinem Beitrag die Russen kleinreden, die Verteidigung der Ukraine für in Teilen für unsinnig und teuer erklären und somit einen Frieden wie Putin ihn will als erstrebenswerte Alternative darstellen willst? Du betreibst an entscheidenden Stellen Realitätsverbiegung und Geschichtsklitterung und baust ein Zerrbild auf, in dem der Vorschlag Putins, dass die Ukraine sich entwaffnet und auf Gedeih und Verderb Russland ausgeliefert ist, einen Anschein von Vernunft haben kann.

Unter so einem Text Guevara zu zitieren, finde ich echt frech.

Mountainviews überdimensionaler Text ist leider nicht hilfreich. Es wird, wie schon in mehreren Antworten gesagt, die Vorgeschichte komplett ignoriert. Die Zeit vor 2014 bot jede Menge Möglichkeiten der Verständigung. USA+Nato hat darauf destruktiv reagiert. Die Osterweiterung der Nato war der Beiginn des kriegerischen Spiels. Die Witschaft in der BRD bezahlt die Zeche.

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