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mehr als 1000 Beiträge seit 13.01.2000

etwas gewagte Verallgemeinerung

KarlderEinfaeltige schrieb am 25.06.2024 23:00:

This is exactly the opposite behavior from what would be expected if Russia saw NATO enlargement as militarily threatening."

Das verallgemeinert die NATO-Expansion in Staaten, mit denen es keinen aktiven Konflikt gibt, auf alle Staaten. Inklusive auf Georgien und die Ukraine, in denen auf ethnisch Russische geschossen wird bzw. Bomben geworfen werden.

Ich denke schon, dass man da einen gewissen Unterschied in Bezug auf das Eskalationsrisiko sehen kann.

Ausserdem sollte man nie vergessen, dass es in dem Fall kaum eine Rolle spielt, was "wir" denken, sondern, was die Russen denken. Wenn sie denken, dass das Eskalationsrisiko untragbar ist, eben die oft erwaehnte "existenzielle Bedrohung", und sie das gewaltsam entschaerfen muessen, bevor es zu spaet ist, dann werden sie das tun, egal wie entspannt wir die Situation sehen. Russland hat auf seine Aengste oft genug hingewiesen, und das wurde auch von vielen Beobachtern im Westen so verstanden. Leider beschlossen die Entscheidungstraeger, die russischen Bedenken zu ignorieren, obwohl ein Entgegenkommen keine existenziellen Interessen des Westens beruehrt haette.

Mit geht es hier uebrigens nicht um Schuldzuweisungen. Zu einem Streit gehoeren immer (mindestens) zwei, und wenn ein Konflikt sich ueber einen langen Zeitraum entwickelt, gibt es meist viele (ungenutzte) Gelegenheiten zur Deeskalation. Wenn die nicht genutzt werden, muss das nicht unbedingt auf Boshaftigkeit beruhen, und das gilt fuer alle Beteiligten.

- Werner

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