Gegen eine Aufteilung der Ukraine spricht, dass Russland dafür erst einmal die Annexionen zurücknehmen müsste. Denn es geht ja in der Ostukraine und der Krim nicht mehr um einen souveränen, aber belarussifizierten Staat sondern um direkte Gebietsgewinne für Russland.
Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass Russland sich eine Art Tibet zulegt. Ein Gebiet, in dem es die de-facto Kontrolle besitzt aber keine vollständige internationale Anerkennung. Der Anspruch der Ukraine wird niemals erlöschen, weil die Gebiete völkerrechtswidrig erobert wurden. Kein Vertrag kann diesen Status ändern, eine vertragliche Anerkennung von gewaltsamen Eroberungen wäre unwirksam. Viel wird auch davon abhängen, wie das Leben für die Menschen in den besetzten Gebieten weitergeht, insbesondere für die Ukrainer. Wird ihre Identität , wie die der Tibeter, quasi ausgelöscht, indem Moskau behauptet sie seien schon immer Russen gewesen?