Dazu braucht man keine Stimmen aus Entwicklungsländern.
Dass Eitelkeit oft auf grober Fehleinschätzung beruht, erfahren die europäischen Länder gerade, die mehr unter den Finanzsanktionen und Energieboykotten leiden, wie die Russen.
Nach den Sanktionen hat sich der Rubel/Euro-Kurs bei rund 60 eingependelt, die langanhaltende Tendenz der Abwertung ist gebrochen.
Ende des Jahres will die deutsche Regierung freiwillig auf russisches Öl verzichten, was besonders die Menschen im Osten freuen wird, weil die wenige Industrie, die sie bis dahin aufgebaut haben, gezielt wieder abgeschossen wird.
Auch viel zu selten erwähnt wird, dass der Handelsdeal zwischen Ukraine und Russland mit massiver Propaganda begleitete wurde, dass die Ukraine daran gehindert würde, die Entwicklungsländer zu ernähren. Seit der Deal steht, wurden aber nur eins sehr geringster Teil an die ärmsten Länder geliefert.
Schon vor dem Kriegseintritt Russland hat die Ukraine zu sehr kleinen Teilen an arme Länder geliefert.
https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/verkauft-ukraine-getreide-afrika-597271
Zitat:
Die größten Abnehmer von ukrainischem Mais waren in der Vergangenheit die Länder der EU und China sowie Ägypten - und dann mit einigem Abstand Südkorea, die Türkei und der Iran. Beim Weizen wurde die Ware vor Kriegsbeginn vor allem nach Ägypten, Indonesien, die Türkei, Bangladesch, die Philippinen und zahlreiche Länder Nordafrikas verkauft.
Trotzdem merken die armen Länder natürlich am schlimmsten, wenn die Sanktionen Energiepreise explodieren lassen und in Folge dessen sämtliche Grundnahrungsmittel stark verteuern, weil zu deren Produktion, Verarbeitung und Transport Energie benötigt wird.
Diese Denkfigur, dass die sanktionierenden Länder ihre Hände in Unschuld waschen könnten, weil sie schließlich "nur" sanktionieren, wenn andere Länder nicht tun, was sie wollen, ist menschen- und zivilisationsverachtend.