Wer sich im Detail mit der russischen Politik auseinandersetzt muss folgende Dinge erkennen:
1) der Widerspruch zwischen Kriegsrhetorik und Friedensverhandlungen lässt sich einfach auflösen: Welcher russische Soldat will heute sterben - wenn das Ziel des Vaterlandes ein möglichst baldiger Frieden, am besten am nächsten Tag, ist? Es muss eine Dringlich- und Notwendigkeit aufgebaut werden für Opferbereitschaft. Auch muss Druck auf die Ukraine aufgebaut werden: ohne stabilen Frieden eben komplette Zerstörung.
2) der Kreml hatte schon im März 2022 an ernsthaften Friedensverhandlungen teilgenommen und Rückzug auf die Feb22 Grenzen vorgeschlagen. Warum soll Russland ausgerechnet jetzt - wo die Sanktionen langsam anfangen zu wirken - kein Interesse an Friedensverhandlungen haben? Die Kriegsziele Russlands sind zwar nicht komplett erreicht, aber viel besser wird es nicht für die Russen.
3) Zelensky hat sich im Sept. 22 via Gesetz verboten, an Friedensverhandlungen teilzunehmen, solange Putin an der Macht ist. Welche Seite ist nun nicht verhandlungsbereit?
4) Zelensky ist "gefickt", weil die Russen nach der Aufnahme der Republiken in die Russische Förderation diese nicht mehr zurückgeben werden, im Kontrast zum Vorschlag der teilweisen Rückgabe + Minks 2 Umsetzung im März 22.
Bedeutet: ein Jahr Krieg mit völliger Zerstörung, ohne dass sich bei den Gebietsverhandlungen irgend ein Vorteil dadurch ergibt. Im Gegenteil, der Krieg hätte nur Nachteile gebracht - Zelensky wäre damit innenpolitisch am Ende. Deswegen die Notwendigkeit für weitere Offensiven. Die knapp halbe Million Toten, Vermissten und Verletzten müssen irgendwie gerechtfertigt werden können, seien die Vorteile auch noch so gering. Dies erfordert mindestens einen Rollback auf die Februar 2022 Grenzen.