PippiLangstrumpf schrieb am 30.07.2023 11:00:
Kann ich mir gut vorstellen. Es ist ja auch so, dass sich NACH Beginn der russischen Invasion die Meinung durchaus ändern kann.
Mag man auch vor dem Krieg noch grundsätzlich dagegen gewesen sein, so ist es durchaus plausibel, nach Ausbruch des Kriegs gegen eine russische Niederlage zu sein.
Die konkrete Konstellation ist:
Deutsch-Russisches Ehepaar
vs
Deutsch-Polnisches Ehepaar
+
Deutsch-Ukrainisches Ehepaar
Vor dem Krieg haben die Familien nicht über Politik nachgedacht und sich auf ihre Kinder und die Berufe konzentriert. Mit dem Krieg kam Politik hinzu. Die Ukrainer direkt betroffen. Bei den Polen Ängste vor der Rückkehr alter Zeiten. Und bei den Russen die Angst für hundert Jahre wie die Deutschen als persona non grata gemobbt zu werden. Angriff ist die beste Verteidigung.
Einen unnötigen Krieg zu verlieren, mag aus der Sicht vieler Russen eine schlimmere Aussicht sein, als einen unnötigen Krieg zu gewinnen.
Ich dachte, dass seinen "Deutsche"? Vor 30 Jahren als manche Regionen in Deutschland mit Spätaussiedlern überflutet wurden und mancher Landrat unschöne Dinge über "Die Russen" sagte, beklagten sich diese, dass sie Deutsche seien. Wenn man heute deren Kinder mit Russlandfahne am Auto durch die Land kreuzen sieht, frage ich mich wer Recht hatte.
Ich glaube aber, auch bereits vor dem Krieg gab es eine recht große Zustimmung zu einem Krieg in Russland. Imperiale Gedanken und auch die Akzeptanz von Gewalt sind in der russischen Gesellschaft vorhanden.
'Vorhanden' ist ein Euphemismus. Die Russische Gesellschaft ist auf Gewalt aufgebaut.
Das kulminiert in der Russischen Kultur z.B. darin, dass die Bedeutung von "Kompromiss" ist, dass es einer 100% Recht bekommt und der andere 0%. Oder darin, dass eine Errungenschaft Eines keine Freude bei den Anderen, sondern Missgunst auslöst; Nicht selten mit der Folge, dass z.B. das neue Auto von den anderen zerstört wird oder ein Stein durch die Fensterscheibe geflogen kommt.