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268 Beiträge seit 22.07.2023

Re: Klar, dass die russischen Kolonialherren

3APA3A-77 schrieb am 30.07.2023 18:42:

Ich hab auch gar nichts unterstellt. Demilitarisierung ist die Voraussetzung für "Eroberung, Unterdrückung, Auslöschung". Wie soll das denn sonst funktionieren?

Ich geb dir Recht, aus der Demilitarisierung folgt nicht automatisch "Eroberung, Unterdrückung, Auslöschung". Aber wenn's das nicht ist, was ist es dann?

Es gibt seitens Russlands das Interesse, die wahrgenommene Bedrohung zu neutralisieren. Diese Bedrohung kann rein subjektiv oder auch objektiv gegeben sein. Daher lässt sich eine Umsetzung auf verschiedenen Wegen erreichen. Der von Russland zuerst gewählte Weg, mit einem Vorschlag auf gegenseitige Sicherheitsgarantien im Dez 2021, war der Versuch, dieses Problem diplomatisch zu lösen. Da sich der Westen (und besonders die Vereinigten Staaten) für überlegen hielten, lehnten sie das grundsätzlich ab. Eine Einigung hätte auch dem RAND-Papier von 2019 (Overextending Russia) widersprochen.

Eine Demilitarisierung bedeutet auch nicht, dass die Ukraine alle Waffen abgeben muss. Interessant dazu ist der Vertragsentwurf vom Frühjahr 2022. Er enthielt auch Zahlen zu Waffengattungen, die die ukrainische Armee weiterhin besitzen soll und das waren keine Angaben zu Pfeil und Bogen oder Speeren. Insofern ist für mich dieses ganze "Ermorden", "Auslöschen" usw. westliche Kriegspropaganda. Denn wenn jemand davon überzeugt ist, dass die "wilden Barbaren" einfallen und keine Gefangenen machen, ist die Alternative zum Tod eben ausschließlich der Kampf bis zum letzten Atemzug. Und das ist es, was man erreichen möchte bei den Armeeangehörigen der Ukraine. Psychologische Kriegsführung eben. 🙁

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