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  • Ignoramus-et-Ignorabimus

mehr als 1000 Beiträge seit 07.11.2017

Merkwürdiger Artikel ...

... das die Storm Shadow eine Wunderwaffe wäre, hat nun ausser ein paar Schlagzeilenproduzenten keiner behauptet. Das sie eine vernünftige Waffe ist, hat aber auch niemand bezweifelt. Und das jede Waffe ihre Vor- und Nachteile hat, ist eine Binse. Wunderwaffen gibt's nur in der Russischen Propaganda.

Das eine neue westliche Waffe die Russische Armee noch einmal so auf dem linken Fuss erwischt wie die HIMARS in den ersten Monaten des Einsatzes, kann man getrost vergessen. Die Russische Armee hat ihre strukturellen Schwächen, vor allem im Bereich der Logistik und bei Comand&Control. Aber auch die haben fähige Ingenieure, die in der Lage sind, das techologische Katz- und Mausspiel bei der laufenden Anpassung von Angriffswaffen und deren Abwehr zu spielen.

Insofern stellt die Storm Shadow für die Ukraine in erster Linie eine neue Fähigkeit zur Verfügung, nämlich Ziele bis zu 250km Entfernung präzise zu treffen. Wie effizient das dann in der Praxis aussehen wird, wird man sehen. Zu Beginn wahrscheinlich effizienter, als nach ein paar Monaten, wenn die Russische Armee mehr Erfahrung in der Abwehr der Waffe hat.

Aber allein diese neue Fähigkeit an sich, und das erwähnt der Artikel ja auch, ist ein neues Problem für die Russische Armee. Um ein Ziel zu schützen, muss es erstmal von einer Luftabwehr geschützt sein. Und dieser zu schützende Radius erweitert sich mit der neuen Fähigkeit der Ukraine um 170km. Das ist nicht wenig. Und die Alternative, alle Hochwertziele hinter einen 250km Radius zu bringen, ist für die Russische Armee nicht machbar. Da kommen dann wieder die strukturellen Schwächen bei der Logistik und Comand&Control ins Spiel.

Wenn sonst nichts, bindet allein die Anwesenheit der Storm Shadow in der Ukraine Russische Ressourcen, die dann anderswo nicht mehr eingesetzt werden können.

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