ehrlich gesagt habe ich zweifel, dass russland mariupol ernsthaft aufbauen will.
- für das russische militär ist diese zerstörte stadt im prinzip nur von strategischer bedeutung, um dort permanent nachschub richtung krim zu transportieren, um dort dann richtung odessa marschieren und um transnistrien bequemer versorgen zu können.
- für die russischen baufirmen ist mariupol logischerweise eine goldgrube - vermutlich haben die alle volle auftragsbücher. allerdings befürchte ich pfuscharbeiten ohne ende, dabei wäre zum beispiel die gelegenheit ideal, um beispielsweise dort die marode (und vermutlich zum teil zerbombte) kanalisation komplett zu erneuern. also oben hui und unten pfui, aber das ist ja bekanntlich nicht nur in russland so.
- petersburg ist zwar eine schöne stadt, aber kein wunder dass besonders die unheiligen petersburger gerne eine datscha am asowschen meer hätten. insofern können sich die windigen russischen immobilienmakler die hände reiben, zumindest solange es dort relativ friedlich bleibt.
wer sich dort grundstücke kauft oder immobilien baut, der sollte lieber auf einen keller verzichten. ich würde keinen cent darauf wetten, dass die von den russen "eroberten" hafenstädte dauerhaft im russischen besitz bleiben werden.
selbst wenn eines tages wie durch ein wunder frieden herrschen sollte, gibt es mit sicherheit unzählige juristische streitfälle und völlig legale ansprüche von den ursprünglichen besitzern der grundstücke und immobilien.
russland wird mariupol zwar oberflächlich wieder aufbauen, aber unterirdisch höchstwahrscheinlich nicht. so manche pertersburger werden früher oder später ihr blaues wunder erleben, zum beispiel mal eben einen pool im garten bauen? es könnte ziemlich viele unverhoffte überraschungen mit sich bringen...
grundsätzlich ist mariupol ein exzellentes beispiel, dass russland längst im lupenreinen neokapitalismus angekommen ist, die wollen es nur nicht zugeben.
mitten im krieg schon anfangen zu schachern, tja warum bin ich nicht erstaunt?
😉