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  • M.O.I Abt. Wiederbeschaffung

mehr als 1000 Beiträge seit 30.03.2020

Ukraine und Russland machen zusammen grade mal 3% unseres Außenhandels aus

8,5 und 60 Mrd€ etwa bei einem Gesamtumsatz von 2.600 Mrd€. Siehe destatis.

Und bei Russland ist es ja noch so, dass die Gas weiterhin liefern, auf Kredit sogar. Denn die Euros auf ihren Konten dürfen sie ja nicht für deutsche Waren ausgeben, also das, was Russland in den letzten Jahren importiert hat, fängt dieses Jahr an, sich in den Lagern zu stapeln. So etwa 2 Mrd€ pro Monat.

Also, da sieht es schon danach aus, dass die Ukraine-Krise nur als Ausrede dient. Auch die Sache mit den Energiepreisen ist mehr fexit als facit. Ganz besonders "seltsam" beim russischen Gas:

Dass das Gas schon im letzten Jahr immer teurer wurde, liegt nicht daran, dass Russland auf einmal höhere Preise verlangt. Die langfristig bestellten Kontingente werden zum festgelegten (günstigen) Preis geliefert. Nur haben unsere Energiekonzerne die irgendwie weiterverkauft. Seit 2020 schon, da konnte man noch aus vollen Lagern kompensieren. 2021 war damit Schluss, da wurden dann zusätzliche Lieferungen aus Russland angefordert. Die natürlich teuer sind, und genau das Gas verkauft man nun dem deutschen Verbraucher. So in etwa läuft das System wohl derzeit. Mittlerweile pumpt Russland so viel Gas durch die Pipelines, dass die voll ausgelastet sind.

Die komplexe Situation mit Pipelines durch mehrere Länder, mit Querverbindungen und einem mittlerweile anscheinend lukrativen "forward & reverse flow"-Geschäftsmodell, das so verflochten ist, dass es von außen kaum zu durchschauen ist, vernebelt den Blick darauf, dass sich offenbar einige Beteiligte eine goldene Nase verdienen. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass es so viel "Opposition" gegen Nordstream-II gibt. Denn damit würde das lukrative Geschäftsmodell offenbar nicht mehr funktionieren.

Meine Prognose: solange das so bleibt, wird es in der Ukraine keinen Frieden geben.

Und natürlich macht sich die Krise ja auch gut, um den deutschen Arbeitnehmer weiterhin um "Lohnzurückhaltung" anzugehen, alles andere wäre ja sowas von unsolidarisch.
Dass wir seit Jahren weit unter der durchschnittlichen Lohnentwicklung in Europa liegen, und damit eine Inflation unter den in Maastricht vereinbarten Kriterien realisieren, die natürlich irgendwann aufgeholt werden muss, war dabei irgendwie auch klar.

Die Geldpolitik der EZB ist seit Jahren unverändert - Nullzins und drucken was die Notenbankpressen hergeben - das hatte auf die Inflation in den letzten Jahren auch keine Auswirkung. Warum sollte das nun der Fall sein.

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