giergalgen schrieb am 08.09.2023 18:22:
Mountain View schrieb am 08.09.2023 15:01:
Mountain View schrieb am 08.09.2023 15:01:
Russland hat soeben Tokmak und die westlichen besetzten Gebiete aufgegeben. Sie verstärken Melitopol, als den Weg der Ukraine ans Asovsche Meer und Berdjansk, den Hafen am Meer, der den Ukrainern Zugang gewähren könnte. Beides ist nur notwendig, wenn die Ukraine bei Robotyne durchbricht, und das scheint für Russland wohl bereits unabwendbar.
Wo kommt denn diese Information her? Also das Aufgeben von Tokmak und der westlichen Gebiete?
Das erscheint gradewegs absurd zum jetzigen Zeitpunkt, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Danke!
Bitte mal auf diese Karte schauen:
https://liveuamap.com/en/2023/8-september-ukrainian-defence-forces-continue-offensive-operations
Die Ukrainer stoßen mit frischen Reserven an schwerem Gerät gerade in Richtung Tokmak vor. Sobald sie die Minen so weit geräumt haben, dass der Tross die Hauptstraßen erreichen kann, kontrolliert die Ukraine sämtlichen Nachschub in die westlichen besetzten Gebiete. Die Russen können sich dann nur noch zurück ziehen und über die Krim nach Russland abziehen. Oder sie werden ohne Munition und Ersatzteile schlicht aufgerieben.
Nun schau Dir das Hinterland an, Melitopol liegt auf der einen Route auf dem Weg zum Asovschen Meer, Berdiansk am Ende der Anderen. Melitopol wäre zudem der Weg zur Krim.
Die Ukrainer beobachten, dass Russland seine Kräfte in Melitopol und in Berdjansk verstärkt.
https://t.me/militarymediacenter/3080
„Durch die Umgruppierung von Kräften aus anderen Richtungen und Reserven werden die Einheiten, die Verteidigungsoperationen in den Richtungen Berdjansk und Melitopol durchführen, gestärkt“, sagte Mykola Urschalowitsch.
Sie beobachten aber nicht, dass die Gegend von Tokmak auf irgendeine Weise verstärkt würde obwohl die Karten den Gedanken an einige Totalverluste rechtfertigen.
Wenn Du zum Beispiel die Gebiete nördlich von Ocheretuvate ansiehst, die laut dieser Karte nun von Russischen Streitkräften gereinigt ist, dort standen vor einer Woche noch drei Russische Einheiten. Auf dieser Karte stehen sie auch noch:
https://militaryland.net/maps/deployment-map/
Es deutet alles darauf hin, dass Russland nicht mehr die Möglichkeit hat, einen Durchbruch zu verhindern. Sonst würden sie es ja tun.
Stattdessen setzen sie ihre Kräfte ein, den Ukrainern auf dem Weg zum Asovschen Meer so viel Ärger wie möglich zu machen. Selenskyj mahnt gerade die Luftwaffenverstärkung an, die für den langen Ritt unerlässlich sein wird. Aber von Russischer Seite ist das eine reine Verzögerungstaktik ohne Sinn, denn Melitopol wäre ja geschützt, so lange Tokmak nicht überwunden ist. Und wichtig ist Melitopol auch nur im Zusammenhang mit Tokmak. Dort kommt der Nachschub her.
Ein Schuft, der schlimmes dabei denkt, aber für mich sieht es schon etwas länger so aus, als habe Putin, schon mit der Flut aus dem Staudamm seinerzeit, auf den Westen der besetzten Gebiete verzichtet. Und auf die Krim.