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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Wenn solche Gremien sinnlos werden

Tja, was soll man sagen?
Selbst im Kalten Krieg war die UdSSR nach dem Ende Stalins ein verlässlicher und vor allen Dingen berechenbarer Gesprächspartner.
Die UdSSR kommunizierte offen in diesen Gremien und eskalierte Vorsichtig, wenn ihr etwas nicht gefiel.
Eine "Truppenübung" abzuhalten und dann einfach ein Nachbarland zu überfallen, gehörte nicht zu dem Repertoire.

Finnland konnte nicht die Gebiete zurückgewinnen, die es haben wollte.

Eine schöne Umschreibung. Der Stalin hatte den Finnen damals die Pistole auf die Brust gesetzt: Den Erhalt einer gewissen Eigenständigkeit, wenn die sofort ihrem Waffenbruder Deutschland den Krieg erklären und gegen die Wehrmacht kämpfen. Die Fristen wurden extra viel zur kurz angesetzt, als dass sich die Wehrmacht hätte ohne Kampfhandlungen aus Finnland zurückziehen können. Die bittere Pille des Verrats.
Das kleine Finnland hat im kalten Krieg kräftig herumlaviert.

Die Schweden hingegen waren im Zweiten Weltkrieg neutral und belieferten das Deutsche Reich kräftig mit Erz. Im Kalten Krieg hatten die einen ähnlichen Status, wie die Schweiz oder Jugoslawien und konnte den bequemen Weg gehen. Kein Vergleich zu der Lage in Finnland oder Österreich.

Aber Neutralität wird von Putin mit Schwäche gleichgesetzt. So gab es in den vergangenen Jahren mehrere Provokationen gegen Schweden.
Auch die Entsendung von gleich 4 Flugzeugen, die in den schwedischen Luftraum eindrangen, ist äußerst ungewöhnlich und eine Machtdemonstration.
Den Finnen und Schweden dämmert langsam, dass für einen Dritten Weg kein Platz mehr bleibt, wenn man nicht als Fußabtreter vom Putin enden will.

"Finnlandisierung" ist ein politisches Schimpfwort geworden – für eine Situation, bei der ein kleines Land die Interessen des großen Nachbarn "freiwillig" berücksichtigt. Eine solche Lösung für die Ukraine gilt vielen als inakzeptabel.

Genau! Der gebückte Gang ist doch was feines! Inbesondere für ein Land, wie die Ukraine, bei der der Putin in seinem Großrusslandwahn sogar richtige Aktien hat.
Diese Art der "Finnlandisierung" fanden die Ostblockstaaten alle so geil, dass die ganz schnell da weg wollen.

Nur einmal zur Erinnerung: Das reale Finnland ist ein kleines, dünn besiedeltes und strategisch und auch kulturell unwichtiges Land für die Russen. Da hatte man schön die Klappe gehalten und seinen kleinen Grenzverkehr mit Russland gemacht.

Ich finde diese Herrenmenschenattitüde, die hier auch von Andrea Seliger transportiert wird, immer erheitern. Da gibt es Herrenvölker, wie z.B. die Russen mit ihrem Putin, der nach belieben im Kreml herumpöhlen kann und schon in die beherrschten Völker und Vasallen herunterregieren darf.
Pssst! Nicht so laut die eigene Meinung sagen oder gar Vorstellungen jenseits einer Existenz als Schießbude haben, sonst schläft der Herrscher im Kreml schlecht!
Ja, Kooperation und Anerkennung der Bedürfnisse Anderer ist ja so Oldschool.

Na, wo sortiert die Autorin denn die Deutschen ein? Auch ein Herrenvolk, dass sich eine eigene Meinung gönnen darf? Oder lieber auch den gebückten Gang?

Jedenfalls ist der Gespräch zwischen Olaf Scholz (Anrufer) und Putin wohl reichlich skurril gewesen. Entweder sieht der Putin uns auch als irgendeine Art Büttel oder der hängt wirklich in seinem Wahn fest.

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