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  • DasWoelfchen

mehr als 1000 Beiträge seit 21.01.2003

Re: so ein ding kostet 1mill euro

Mountain View schrieb am 05.03.2024 17:59:

DasWoelfchen schrieb am 05.03.2024 17:33:

Mountain View schrieb am 05.03.2024 16:16:

brechtverbot schrieb am 05.03.2024 15:53:

werden hundert verschossen
müssen 200 nachbestellt werden
die 200mill euro sind dann aber nicht weg
die haben dann andere eingesteckt

Stimmt, und wenn die Dinger in Deutschland gebaut werden, dann liegt die Rückflussquote über Steuern und Abgaben bei mehr als 60%, sind 120 Millionen, die sich der Staat wieder einsteckt.

Also stecke ich nach deiner Rechnung 200 Mio € an Steuergeldern (und natürlich auch Gelder aus Krediten) in den Kauf der Raketen, damit am Ende maximal 120 Mio € (obwohl ich deine Rechnung dazu gerne mal im Detail sehen würde) wieder als Steuereinnahmen zurückfließen.

Das klingt nach einem Bombengeschäft 😉

Warnhinweis
Dieser Beitrag kann Spuren von Zynismus, Sarkasmus und Ironie enthalten.

Das ist es natürlich nicht, aber wenn wir die eigene Produktion für Staatsaufträge nutzen, wird es um mehr als die Hälfte billiger weil das Geld zurückfließt. Und wenn das Ausland zahlt, kommt es auch. Also was ist dümmer als die eigene Produktion nicht hochzufahren? Beim Nachbarn kaufen.

Das beim "Nachbarn" kaufen rächt sich spätestens bei der Instandhaltung und am heftigsten bei der Wiederbeschaffung. Da hängt man dann bei den Ersatzteilen oder gar neuen Waffensystemen am Tropf der Lieferanten.

Auf der anderen Seite benötigen diese Marschflugkörper zur Herstellung jede Menge Teile und Materialien, die in Deutschland nicht hergestellt oder gefördert werden. Da hängt man dann am Tropf der internationalen Lieferkette.

Wenn man sich diese grundlegende Problematik vor Augen führt, dann könnte man auf die Idee kommen, dass
1. die Lieferkette nur innerstaatlich zu organisieren ist, also nur Materialien und Bauteile aus Deutschland verwendet werden können, und
2. wichtige Zulieferbetriebe und die Rüstungsbetriebe selbst nicht in Insolvenz gehen dürfen und von daher z.B. in staatliche Hand gehören

Und solange wir nicht bei innerdeutschen Lieferketten in der Rüstung sind, ist die deutsche Rüstungsindustrie - um es mit den Worten des Verteidigungsministers auszudrücken - nicht "kriegstüchtig". Da kann man sich all das Säbelrasseln und internationales Imponiergehabe gerne sparen, denn dann gibt es in jedem Krieg früher oder später mächtig eins auf die Mütze.

Oder um es mit den Worten des US Generals Omar Bradley zu formulieren:

Amateurs talk strategy and professionals talk logistics.

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