Spiel mit dem Feuer

Wenn erwachsene Menschen in ihren eigenen 4 Wänden mit dem Feuer spielen, na gut.
Wenn hochrangige Offiziere der Bundeswehr mit dem Feuer spielen, sollte das in einer funktionierenden Demokratie ein Alarmzeichen sein und jede(r) sollte sich wirklich ernsthafte (Existenz-)Sorgen machen.

Aber, wie wir jetzt wissen, war es zum großen Glück für uns alle nur ein "individueller Anwendungsfehler" eines Mitdiskutanten aus Singapur, der uns einen Einblick in gewisse Zustände bei jenem Club ermöglicht hat, der so laut nach mehr Geld schreit, um erfolgreich dafür sorgen zu können, daß unsere Interessen überall in der Welt künftig erfolgreich (das war ja in der Vergangenheit nicht immer so) verteidigt werden, wo immer es nötig erscheint. Denn natürlich müssen Freiheit, Demokratie und dringend benötigte Ressourcen kriegstüchtig gesichert werden.

Ein Angriff auf die Krim-Brücke ist keine Kleinigkeit, wie die Diskussion der Offiziere gezeigt hat. Das muß gut & gründlich geplant werden. Ein Schwachpunkt hat sich jetzt leider ganz deutlich gezeigt, der solche komplizierten Aktionen ernsthaft gefährden und sogar zu richtigen Problemen führen kann. Reden wir Klartext. Also die Jungs in Singapur müssen in Zukunft deutlich besser geschult werden, damit sie wissen, wie man unschöne "Datenabflüsse" vermeidet. Besonders solche an den Feind. Der muß ja nicht alles wissen, was so in Planung ist.

Es habe einen Datenabfluss bei einem Teilnehmer in Singapur gegeben, sagte der Verteidigungsminister Boris Pistorius.
"Unsere Kommunikationssysteme wurden nicht kompromittiert", sagte Pistorius.
Dann ist ja alles gut! Oder?

Braucht man eigentlich noch Kabarettisten in diesem kaputten Land? Ich denke nicht. Es genügt vollkommen, die ausgeklügelten Streiche und "Datenabflüsse" unseres politischen Spitzenpersonals in Berlin und anderswo aufmerksam zu verfolgen. Man hat ja sonst meist eher wenig zu lachen.
Aber wenn man so drüber nachdenkt, bleibt einem das Lachen eher im Halse stecken...