Viktor Müller (8ab90169) schrieb am 07.03.2023 21:22:
Selbst der Westen gibt zu, dass die Ukraine beim Thema Artillerie unterlegen ist.
"Die Ukraine sollte doch sparsamer Munition nutzen und auf westliche Art kämpfen"
Dann rücken die Russen langsam vor und nutzen vor allem Artillerie und dann sollen die Russen so hohe Verluste haben?
Blick mal in die Geschichtsbücher, vor allem 1. Weltkrieg. Egal wie lange man die feindlichen Gräben vorher mit Artillerie beschoss der Angreifer hatte einen hohen Blutzoll zu entrichten. Bei Youtube gibt es einen alten Dokufilm der US-Navy (suche nach "THE NAVAL GUN AT IWO JIMA CONFIDENTIAL U.S. NAVY FILM") der zeigt wie methodisch die japanischen Verteidigungsanlagen auf Iwo Jima vor der Invasion beschossen und anscheinend zerstört wurden. Und als die Landung begann stellte sich raus das die Japaner noch mehr als genug Feuerkraft übrig hatten um den Marines einen heißen Empfang zu bereiten.
Die Ukrainer behaupten bei Charkiw mehr Panzer erbeutet zu haben als sie vorher besessen haben und trotzdem fragt Selensky hier nach mehr Waffen?
Relevant ist nicht was man hat sondern was man einsetzen könnte wenn man es hätte. Wenn man 1 Mio. Gewehre auf Lager hat und eine weitere Million erbeutet, gleichzeitig aber 2,5 Mio. potentielle Soldaten hat dann fehlen einem immer noch effektiv 500.000 Gewehre. Und nur weil man dem Gegner 5:1 überlegen ist heißt das nicht das das 6:1 nicht noch besser wäre (weshalb die Sowjetunion auch Ende 1944 immer noch weitere Lend&Lease Waffen haben wollte).
Merksatz ist: Wenn jemand um Hilfe bittet heißt das nicht zwingend das er in Not ist oder Hilfe braucht - es heißt erst einmal nur das er Hilfe haben will.