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  • MasterDust

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Re: Russland will ja nicht reden.

i-n-t-e schrieb am 30.09.2022 11:34:

MasterDust schrieb am 30.09.2022 11:20:

Aha? Russland bzw. Putin will nicht reden?

Seit 30 Jahren hat Russland (auch vor Putin) immer wieder versucht diplomatisch vorzugehen. Natürlich unter Wahrung der eigenen Interessen, was normalerweise in der Diplomatie Usus ist.

Was hat der WerteWesten getan?

- die Nato-Außengrenze immer weiter gen Osten verschoben (entgegen anders lautender Vereinbarung)

Na und?

Was heißt hier "Na und?" Man stelle sich mal vor, was das für ein Aufschrei gegeben hätte, wenn Russland oder China das selbe gemacht hätten. Oh WAIT!

- ständig Regimechanges in Ländern, welche an die Russische Föderation grenzen, versucht

Z.B.? Außer der Ukraine meine ich. Wo traditionell eine gespaltene Gesellschaft besteht.

Georgien, Tschetschenien. Aserbaidschan, Weißrussland (gescheitert), Kasachstan (teilweise gescheitert, nimmt mittlerweile eine Sonderrolle ein, ähnlich wie die Türkei) und ja, nicht zuletzt in der Ukraine. Und hier wurde die Spaltung der Gesellschaft einzig und allein vom Westen forciert (Maidan, etc).

- massive militärische Präsenz durch "Übungen" nahe der Grenzen, inklusive Schwarzes Meer, gezeigt

Das beruht aber wohl auf Gegenseitigkeit. Die Russen verletzen z.B. gerade auf der Ostsee auch ständig Nato-Grenzen.

In der Ostsee, so so. Ist ein kleines Binnemeer ohne sonderliche strategische Relevanz, sollte klar sein. Wärs die Nordsee, ok.

Oh und wo der Westen regelmäßig versucht Nahe der russischen Grenze militärisch Präsent zu sein. Schwarzes Meer, Kaspisches Meer *hust

- ständige Unterminierung von diplomatischen Versuchen, zuletzt Minsk I und II

Da bestand auf beiden Seiten keine Bereitschaft zur Umsetzung.
Nur hätten die Russen sich da durchaus klüger verhalten können. Oder einfach nur die besetzten Regionen annektieren können, um fakten zu schaffen. Dann hätte es zwar auch einen kurzen Aufschrei gegeben, aber irgendwann wäre ähnlich wie bei der Krim wieder Ruhe gewesen. Aber Putin hat den Hals halt nicht voll bekommen, und nun hat er den Salat.

Hier ist ein valider Punkt, es hätte nicht zwingend zu einem Krieg kommen müssen, so sehr er auch vom Westen forciert und gewollt war (Biowaffenlabore, Unterdrückung der russischen Minderheiten, Bürgerkrieg, etc.). Allerdings ist ja hier nun der Punkt erreicht, wo Putin Fakten schafft.

Nein, mit Verlaub, so funktioniert Diplomatie nicht.

Der Westen hat alles getan, damit der langersehnte Krieg endlich ausbricht und ist jetzt, offensichtlich, keinerlei Interesse daran ihn schnell zu beenden oder überhaupt zu beenden.

Der Westen hat aber nicht angegriffen.
Selber schuld. Nun muss Putin halt mit den Konsequenzen leben.

Schon klar, dass der Westen nicht angegriffen hat. Denn, wie jeder wissen sollte, der Westen greift nur an, wo er denkt, dass er gewinnen kann. Und selbst das klappt meistens nicht. Vietnam, Afghanistan, Mali *hust Nicht, dass nicht trotzdem haufenweise Zivilisten ermordet werden, aber das sind ... wie gesagt man so schön .... Kollateralschäden.

Hinzukommt, dass der Westen eben, wie erwähnt Alles getan hat für die Eskalation.

Disclaimer: (weil es genug Menschen gibt, die das nicht kapieren) Ich verurteile den russischen Krieg aufs Schärfste, und bin absolut für Frieden.

Allerdings mache ich nicht den Fehler die Rolle des Westens in diesen Krieg auszublenden.

Klar, manchen westlichen Kräften kommt der Krieg nicht ungelegen, gerade die Ukrainer sehen jetzt die Chance, die Krim das erste Mal tatsächlich ukrainisch zu besetzen, denn die Krim ist toll, nur eben besser ohne die Russen die dort leben.

Manchen? Der Westen freut sich gerade wie Lumpi in Nachbarsgarten, dass endlich Krieg ist. Waffen, Waffen, nochmal Waffen. Wuhu! Allerdings, denke ich, neutral betrachtet, nicht, dass das so einfach wird, wie der Westen sich das vorstellt.

Irgendwie ist den meisten Menschen im Westen (insbesondere den Verantwortlichen) nicht klar, wie sehr sich Russland noch zurückhält. So naiv kann man doch nicht sein, um nicht zu Wissen, das Russland durchaus die Ukraine in Schutt und Asche legen könnte (ohne Atomwaffen). Aber klar, deswegen funktionieren Strom, Wasserversorgung, Bahnlinien, etc. und es wurden und werden Fluchtkorridore geschaffen.

Oh Wait. Der Westen ist ja militärisch SO überlegen. Ist klar.

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