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Avatar von auf_der_hut
  • auf_der_hut

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2008

Re: Das hat einen anderen Hintergrund

Ich bezweifle, dass eine größere Mannschaftsstärke auf Seiten der Russen der entscheidende "Game Changer" für den Kriegsverlauf ist. Selbst mit 300.000 Reservisten sind die Russen den Ukrainern zahlenmäßig noch immer unterlegen.

Die Personalnot ist nur eins der Probleme, die die Russische Armee aktuell hat. Ihr zweites Problem, die mangelhafte Logistik, wird eher noch vergrößert, wenn eine zahlenmäßig stärkere Truppe versorgt werden muss. Die offensichtlich miserable Aufklärung wird dadurch auch nicht besser, genauso wenig wie die fehlende Luftunterstützung und die Lücken in der Bewaffnung, wie z.B. präzisionsgelenkte und weit reichende Artillerie a la HIMARS. Ich bezweifle, ob ein Austausch der zwar abgekämpften und dezimierten, aber kampferfahrenen Berufsverbänden durch mäßig motivierte Reservisten mit Schnellausbildung wirklich zu einer spürbaren Steigerung der Kampfkraft führt. Es könnte auch einfach nur höhere Verluste bedeuten, wenn man den Ukrainern zahlenmäßig stärkere, aber schlechter ausgebildete und ausgerüstete Verbände vor die Rohre stellt.

Aber es stimmt natürlich: wenn die Frontlinien und das Hinterland besser besetzt sind, wird es schwieriger, spektakuläre Durchbrüche zu erzielen. Die Mobilisierung läuft also vor allem auf eine Verlängerung des Krieges hinaus.

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