Skaarganis schrieb am 26.09.2022 08:35:
Ein Euro der aus dem letzten Loch pfeift hilft der Industrie, hilft höhere Löhne zu zahlen, hilft die Beschäftigung zu halten. Dafür etwas mehr bei dem nächsten USA Urlaub zu zahlen betrifft die wenigsten...
Hätte ich bis etwa Mitte letzten Jahres so unterschrieben, nur leider sind die Energiepreise seit dem massiv gestiegen, und da fast alle Rohstoffe importiert werden müssen, verteuern diese sich bei einem sehr schwachen Euro auch enorm.
Das betrifft doch die Exportwirtschaft nicht. Einzig der lokal bizarre Gaspreis haut rein.
Allerdings muss man auch den anteilig im Produktpreis betrachten. D.h. energieintensive Produkte sind in der Tat gekniffen, bei Rest spielt das so gut wie keine Rolle.
Wo es hingegen richtig weh tut ist der Binnenmarkt. Zum Glück ist Deutschland bei dem traditionell schwach aufgestellt. Ob sich das dann auf dem Arbeitsmarkt auswirkt ist fraglich, der boomt aufgrund massivem Mangels an Arbeitskräften. - Selbstverständlich wird es Einzelpersonen hart treffen einen maximal dotierten Industriejob z.B. gegen einen im Handwerk tauschen zu müssen.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass u.a. die Katastrophe im Strommarkt mit Russland wenig bis gar nichts zu tun hat. Das Problem ist Frankreich. Und selbst mit billigem Gas rollt Frankreich ganz sicher auf Blackouts zu und die Schweiz, Deutschland, Spanien und die Benelux-Länder möglicherweise.
Ganz am Ende: Wir haben mehrere Jahrzehnte über die Energiewende gesprochen und nicht gehandelt. Jetzt ist die Energiewende da.