hdwinkel schrieb am 12.05.2024 07:57:
Mr.Hardware schrieb am 12.05.2024 02:28:
Sorry, aber man kann diesen Artikel nur bemitleiden.
Selbst wenn alles, was in dem Artikel steht, wahr sein sollte, sieht doch ein Blinder mit Krückstock, warum dieses Papier nicht konsensfähig sein konnte:
So sollte die Ukraine eine verbindliche Neutralitätserklärung unterzeichnen und damit jegliche Bestrebungen eines Nato-Beitritts aufgeben, wie aus einem Dokument, das der "Welt" vorliegt, hervorgeht.
Demnach beinhaltete das Dokument unter anderem den Unterpunkt, dass die Ukraine auf den Erhalt, die Produktion und den Erwerb von Atomwaffen verzichte und auch keine ausländischen Waffen und Truppen im Land erlauben dürfe.
Auf der anderen Seite finden wir:
Das Kommuniqué enthält noch eine weitere Bestimmung, die im Nachhinein verblüffend ist: Es fordert die beiden Seiten auf, sich in den nächsten zehn bis 15 Jahren um eine friedliche Beilegung ihres Streits über die Krim zu bemühen.
Fassen wir zusammen: Die Ukraine soll verbindlich unterzeichnen, Russland soll „aufgefordert“ werden, in den nächsten 10-15 Jahren (!) noch einmal über die völkerrechtswidrige Annexion der Krim zu reden. Da braucht man gar nicht zu spekulieren, warum die Verhandlungen gescheitert sind.
Das wirklich erschreckende ist eigentlich, dass die Putin-Apologethen der Telepolis-Redaktion in einer solchen Parallelwelt leben, dass sie gar nicht mehr merken, dass ihre vermeintlich positiven Berichte über Russland tatsächlich Russsland als völlig inakzeptablen Verhandlungspartner darstellen. Das hat etwas von einer Tragikkomödie.
MfG
Mr Hardware
Haben Sie den Sinn von Verhandlungen verstanden?
Ich schon. Aber wenn ich in Verhandlungen gehe, in die ich einfach meine Forderungen ohne Zugeständnisse, dann bin ich eben nicht verhandlungsbereit.
Es geht da nicht um Gerechtigkeit. Diese Frage ist ganz leicht zu beantworten: Russland ist der Aggressor und hat sich zurückzuziehen, Reparationen zu zahlen und die russischen Politiker sind zu verurteilen.
Die Ukraine ist aber nicht in der Lage, die Gerchtigkeit alleine durchzusetzen und muss selbst mit westlicher Unterstützung Verluste an Menschen in erschreckender Größenordnung hinnehmen und riskiert die eigene Zerstörung.
Nur darum geht es: den eigenen Schaden zu minimieren.
Vor allem hat sich Russland geschadet. Selbst wenn der Krieg heute zu Ende wäre, hat der ökonomische Flurschaden Russland mindestens zehn Jahre zurückgeworfen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Selenskyj es mittlerweile als Fehler sieht, die Verhandlungen damals abgebrochen zu haben. Seine eigene Position, die Position der Ukraine sind nicht dadurch besser geworden, dass der Westen sein Ziel, die Schwächung Russlands recht erfolgreich vorangetrieben hat.
Da Russland ja nie ernsthaft verhandeln wollte, hat Selenskj auch nichts verloren. Putin dürfte zunehmend klar werden, dass der letzte Schuss dieses Krieges wahrscheinlich von seinem eigenen Erschießungskommando abgegeben werden wird.
MfG
Mr Hardware