Für die Rüstungsindustrie aber auch die Militärbürokratie ist der Konflikt in der Ukraine ein überaus nützliches Testfeld. Durch den praktischen Einsatz der Waffen kann man deren Nützlichkeit und Effektivität im Einsatz beurteilen.
Und nicht nur die Nützlichkeit für Konzernbilanzen.
Man konnte inzwischen einiges lernen.
Klassische bemannte Flugzeuge beispielsweise haben sich als fast völlig nutzlos erwiesen. Sie sind der Luftabwehr fast hilflos ausgesetzt, dabei aber kompliziert, teuer und brauchen viel Ausbildung. Ein Einsatz über feindlichem Territorium ist fast unmöglich, selbst über eigenem Territorium in Grenznähe wird es schwierig.
Hubschrauber sind aufgrund ihrer geringen Geschwindigkeit fast noch anfälliger.
Luftabwehr hingegen ist vergleichsweise billig, einfach einsetzbar und sowohl als integriertes System als auch als Manpad verfügbar. Sie neutralisiert vollständig eine feindliche Luftwaffe.
Als sehr effektiv haben sich Drohnen erwiesen, speziell zur Aufklärung und damit zur Einweisung von Artillerie. Sie sind manövrierbarer, schneller, kleiner, billiger, fast nicht abzuschießen.
Schiffe haben sich als äußerst anfällig herausgestellt. Sie sind im Prinzip große Zielscheiben. Allenfalls U-Boote sind etwas schwerer zu treffen.
Hingegen sind autonome Torpedos mit hoher Reichweite überaus effektiv und schwer zu entdecken.
Als sehr effektiv haben sich banale Minenfelder zu Wasser und zu Land erwiesen, billig, ungefährlich für den der es einsetzt, unkompliziert und hoch effektiv, insbesondere in der Verteidigung.
Und Artillerie hat sich als Kernelement erwiesen. Allerdings muss sie mobil sein, denn anhand von Geschossrückverfolgung kann man sonst die Abschusstelle genau lokalisieren und beschießen. Rein ballistische Munition ist für die Rückverfolgung besonders anfällig.
Und dann zeigt sich einmal mehr, dass Kriege von Fabrikarbeitern, Lagerarbeitern und Spediteuren gewonnen werden. Besonders bei der Munition zeigt sich das, wesentlich ist eine möglichst kontinuierliche Produktion und Verteilung von Munition, aber auch die Anlieferung von Grundstoffen. Insbesondere die Politik weniger Fabriken und großer Lagerbestände hat sich nicht bewährt, gebraucht werden viele Produktionsstätten.
Große Munitionslager sind hingegen ein perfektes Ziel, das auch noch sehr gut brennt.
Panzer wiederum teilen die Nachteile von Flugzeugen: Teuer, schwerfällig, trainingsintensiv und trotz Panzerung anfällig. In Städten praktisch nicht einsetzbar. Ihr Hauptnutzen ist heute, dass sie gut auf Militärparaden aussehen.
So als Fazit kann man sagen, man braucht heute Luftabwehr, mobile Artillerie und viel Munition. Und eine gute Aufklärung mit Drohnen. Darauf kann sich die Militärindustrie künftig konzentrieren.