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Avatar von Detlef Stadler

31 Beiträge seit 23.05.2018

DIE GENIALE RUSSENFALLE

Um die Absichten hinter der derzeitigen Konfrontationskommunikation zwischen den USA und Russland einordnen zu können, muss man die geopolitischen Ziele der USA grundsätzlich erkennen und benennen. Europa spielt allenfalls eine Rolle als Zaungast, der die wertegeleitete USA bejubeln und die Russen lautstark schmähen soll. Es geht geostrategisch ausschließlich darum, die Russland möglichst zu destabilisieren. Es geht darum das Verhältnis zwischen Europa und Russland und auch China zu zersetzen, zu spalten. Ein enges Miteinander Europas mit den beiden anderen (Eurasien) würde unweigerlich das Ende der globalen Herrschaftsanspruch der USA bedeuten. Dies gilt wohl auch bezogen auch bezogen auf Nordafrika, wenn nicht ganz Afrika. Die USA würden massiv Einfluss und Macht verlieren. Freilich ist das den USA schon seit vielen Jahrzehnten vollkommen klar. Deshalb spaltet sie in Eurasien, wo es geht und unter Inkaufnahme militärischer Konfrontation.

Wer das nicht glauben will, dem empfehle ich das Buch "The Grand Chessboard" von Zbigniew Brzezinkski, der schon unter Jimmy Carter der höchste Sicherheitsberater des Präsidenten in geostrategischen Fragen war. Seine eingangs äußerst kurz skizzierten Ansichten haben bis heute in der amerikanischen Politik grundlegende Bedeutung. Es geht darum, mit allen (auch rechtswidrigen) Mitteln eine enge Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa zu verhindern, bzw. eine eurasische friedliche Zusammenarbeit massiv zu behindern und zu zersetzen. Dies gilt selbstverständlich wirtschaftlich (s.aktuell Nordstream 2, Wirtschaftssanktionen) und erst recht militärisch.

Doch welche Mittel haben die USA aktuell, um die atomar ebenbürtigen Russen in die Knie zu zwingen? Es sind ausschließlich die Mittel der Wirtschaftssanktionen und sogenannter Proxykriege (Stellvertreterkriege). Das höchste Ziel aber ist die wirtschaftlich möglichst massive Behinderung, die auf die breite Bevölkerungskreise Russlands abzielt. Beispiele über deren Brutalität gegenüber der Bevölkerung gibt es genug in der Geschichte der USA und der betroffenen Nationen (Kuba, Iran, Argentinien, Bolivien, Venezuelas, Afghanistan, Syrien, Libyen u.a.). Nur in der Breite, also durch Verarmung der Bevölkerung kann Russland destabilisiert werden.

Dieses sich immer wiederholende dreckige Spiel der USA kann man seit Jahrzehnten beobachten. Die Bevölkerungen ganzer Nationen werden iüber Generationen in wirtschaftliche Not gedrängt, bis die sozialen Spannung, stets noch anheizt von den USA durch diverse verdeckte Operationen (NGOs, Gelder, Geheimdienste, False Flagg-Aktionen u.a.).

Um zumindest scheinbar das GEsicht vor der westlichen Weltöffentlichkeit zu wahren, also um den Völkern lautere Absichten vorgaukeln zu können, suchen die USA stets Vorwände, um ihren weit überwiegend völkerrechtswidrigen Staatsterror (Kriege, Sanktionen) beginnen zu können. Da bietet sich die rechtsnationale und rassistisch durchwobene ukrainische Regierung geradezu dafür an, eine Russenfalle zu installieren. GEnau das sehen wir gerade. Kriegsdrohgebärden werden den Russen vorgeworfen, obwohl die Ukrainer vor den Russen massiv an den Grenzen zu den "abtrünnigen" Republiken ihr Militär zusammenzogen. Die Ukraine schert sich einen Dreck um das Minsker Abkommen, rüstet auf, wird von den Natoländern aufgerüstet und zwar bis zu dem Tag, an dem die Falle aus Sicht er USA zuschnappen soll.

Die Falle ist fast schon simpel zu durchschauen. Die Ukraine werden eines Tages massive Grenzverletzungen begehen. Sie wird unter Propagandalügen die seperatistischen ukrainischen Republiken, die unter dem Schutz Russlands stehen, angreifen. Ukrainische Truppen werden die Grenze überschreiten und damit Russland in Zugzwang bringen. Russland muss dann den ukrainischen Angriff durch einen massiven Militäreinsatz bis ins ukrainische Gebiet abwehren. Über dieses von den USA gewünschte Szenario, schwappt dann die bereits jetzt laufende, massiv mit Lügen durchsetzte westliche Propaganda. Käme es zu diesem Vorfall, hätten die USA einen verlogenen Grund, massivste Wirtschaftssanktionen gegen die Russen auf viele Jahre zu verhängen. Darum geht es aktuell vorrangig.

Es geht den USA stets darum, Eurasien möglichst tief und unüberbrückbar zu spalten, um eine eurasische Machtkumulation, egal ob bezogen auf Eurasien oder bezogen nur auf das Verhältnis Russland und Europa zu verhindern.

Unsere Leitmedien, die fachlich hohle Bärbock, Habeck (deutsche und Eu-Waffenlieferungen für die Ukraine) und viele andere Politiker des Westens treiben dieses dreckige Spiel mit voran. Sie sind mit den Grundtenor verwoben, der seit 30 Jahrzehnten gleichbleibend ist und der nun durch Eskalationpolitik auf die Spitze getrieben: Die Russen sind böse, wir sind die Guten. In der Bevölkerung wird die Verlogenheit dieses Tenors längst durchschaut. Sog. "westliche Werte" und der FEderführung der USA haben viele Millionen Tote, Verletzte und massenhaft Flüchtende gekostet. Auch deshalb wird nun die Eskalation vom Westen nicht nur bzgl. der Ukraine forciert. Das Volk muss massiver verdummt werden. Immer mehr us-amerikanische Waffensysteme werden in Nationen vor den Toren Russland unter Bruch früherer Nato-Zusicherungen stationiert.

Deutschland und das gespaltene Europa, sollten den Weg der Deeskalationskommunikation mit Russland und auch China wieder kultivieren. Wir sollten erkennen, dass eine enge Zusammenarbeit mit Russland auf allen Ebenen beide Länder bereichern würde, sozial, kulturell, wirtschaftlich und auch bezüglich ihres Bedürfnisses nach Sicherheit. Deutschland wäre mit guten Beziehungen zu Russland und den USA frei. Es braucht keinen Weltherrscher. Dieser wird in absehbarer Zeit ohnehin nicht mehr die USA sein. Die Türen gen Osten zuzuschlagen anstatt die Öffung mit Nachdruck zu pflegen, mag kurzfristig schlau erscheinen, ist mittel- und langfristig aber schwachsinnig. Dialog auf Augenhöhe gerichtet auf ein Miteinander ist die Rettung vor unnötigem Sterben und Verderben. Auch angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Ressourcenverknappung ist das der einzige nachhaltige Weg zum Wohl möglichst aller.

Das in Fachkreisen berühmte Buch von Brzezinkski "The Grand Chessboard" wurde jedenfalls nie ins Deutsche übersetzt. Das ist kein Zufall. In den USA werden Weltherrschaftsansprüche offen in Think Tanks und in der Politik bis heute offen diskutiert. In Deutschland ein Tabu in den Leitmedien. Würde der WEltherrschaftsanspruch der USA und das daraus resultierende Treiben und Spalten ungeschminkt in Deutschland einer breiten Öffentlichkeit bekannt, käme es mit Sicherheit zu sehr hitzigen Debatten. Doch die Leitmedien umschiffen das Thema seit Jahrzehnten mit linientreuer Propaganda. Mehr Klarheit über die wahren Absichten der USA in Eurasien und der WElt würde mehr Demokratie, aber auch Widerstand gegen einen teils staatsterroristisch und rechtswidrig agierenden Möchtegern Weltherrscher hervorrufen, der seinen Zenit bereits überschritten hat, dies aber noch nicht wahrhaben will. Deutschland sollte das erkennen.

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