Ansicht umschalten
Avatar von Teletrabi
  • Teletrabi

mehr als 1000 Beiträge seit 17.03.2003

Re: Die Achtung des Völkerrechts ist kein Hirngespinst westlichen Mainstreams

Der Psychater schrieb am 21.06.2024 15:07:

"Fast der gesamte westliche Mainstream ist überzeugt, dass Putin den Krieg begonnen hat, weil er ein Imperialist ist, dass er darauf aus ist, die ganze Ukraine zu erobern, sie einem "Großrussland" einzuverleiben und dann andere Länder in Osteuropa zu erobern."

Putins Kriegserklärung vom Februar 2022 lautete, dass es ein Fehler Lenins war, die Ukraine unabhängig werden zu lassen, weswegen Moskau die ukrainische Souveränität nicht anerkenne. Keine Ahnung, warum dieser eindeutig nun ständig wiederholte Imperialismus nicht ernst genommen werden soll, weshalb diese klaren zaristisch-absolutistischen Äußerungen Moskaus bloß ein Hirngespinst des westlichen Mainstreams sein sollen. Warum ist der deutliche Inhalt dieser Kriegserklärung ein ideologisches Hirngespinst des Westens?

Wenn Moskau heute anbieten würde, die Grenzen der Ukraine zu respektieren, ihre Souveränität zu achten, seine Truppen abzuziehen, um im Gegenzug einen Verzicht auf einen ukrainischen NATO-Beitritt und die Achtung der Rechte der russischen Minderheit in der Ukraine und weitere Softskills zu erhalten, dann wäre das doch eine Grundlage für einen Frieden. Diesen Vorschlag machen sie aber nicht, sondern sie fordern ukrainische Gebietsabtretungen jenseits ihrer jetzigen Besatzung zum Zwecke der russischen Annektion. Wie imperialistisch darf es denn noch sein, bis es von Merseburg bis Wagenknecht so genannt werden wird? Seit wann gelten territoriale Annektionen nach Angriffskriegen nicht mehr als imperialistisch?

Na ob ich mich an russischer Stelle auf Zusicherungen von jemanden verlassen würde, der Mitglieder der eigenen Verhandlungsdelegation erschießen lässt?...

Ginge es Russland um imperiale Annektion, hätte Putin das schon spätestens 2014 nach den Unabhängigkeitserklärungen mit Anschlus der Gebiete haben können. Hat aber bis kur vor dem Krieg nicht einmal die Abspaltungen anerkannt.
Hatte hier vor gefühlt 1,5 Jahren oder so mal ein User schön aufgeführt (hat noch wer den Link?), wie sich die diplomatisch relevanten Nuancen in der Sprachregelung von 2014 bis zum Kriegsbeginn änderten. Da ließ sich keineswegs ein imperiables Bestreben draus erkennen.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten