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  • hdwinkel

mehr als 1000 Beiträge seit 16.06.2012

Re: Meine Antworten:

ratwol22 schrieb am 22.06.2024 21:03:

Meine Frage: Hätte eine multipolare Weltordnung Vorteile?
Meine Antwort: Eine multipolare Weltordnung hat keine Vorteile.

Begründung:
Übertrage die Brettspiele "Halma" oder "Mensch ärgere dich nicht" auf die internationalen Beziehungen. Jeder gegen jeden. Alle können verlieren, nur einer wird gewinnen. Die Anzahl der Kriege und Kriegstoten wird alle bisherigen Statistiken toppen.

Meine Frage: Welche Polarität internationaler Beziehungen müßte eine Friedensbewegung anstreben, um effektiv zu sein?
Meine Antwort: Die Friedensbewegung müßte für ihre Effektivität eine unipolare Weltordnung anstreben.

Begründung:
Nur in dieser Situation würde sich die Friedensbewegung nicht mit einer Parteinahme gegen eine der Konfliktparteien verzetteln: nur dann wäre sie wirklich vereint gegen einen Hegemon.
Überwiegend die Fehler auf der "eigenen Seite" (jeder Friedensaktivist hat ein Heimatland) festzustellen, reicht für die Effektivität und uneingeschränkte Glaubwürdigkeit nicht aus: jede Konfliktpartei hat eigene Sicherheitsinteressen.

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob diese Fragen so relevant sind.
Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass es trotz unipolarer Weltordnung so einige Kriege gegeben hat.
Hat der gütige Imperator diese Kriege verhindert?
Eher nicht.
Denn es ist z.B. fast egal, ob mehrere Imperatoren gegeneinander antreten, oder der Herausforderer des Imperators, der ihn ablösen will.

Auch für die Friedensbewegung ist die Konstellation vermutlich nicht relevant. Einfach weil sie in der Vergangenheit und auch jetzt zwar Zeichen setzen kann, aber eigentlich noch nie Kriege wirklich verhindert hat.
Sie erwähnten Altkanzler H. Schmidt. Zu Zeiten des Nato-Doppelbeschlusses waren Millionen Menschen in Westdeutschland auf den Straßen, um gegen die Pershings zu demonstrieren.
Hatte das einen spürbaren Einfluss auf die tatsächlich getroffenen Entscheidungen der Bundesregierung?
Nein.
Sollte man deshalb aufhören, sich für den Frieden einzusetzen? Nein. Einfach weil es richtig ist.

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