Das sehe ich anders. Das ist ein Wechselspiel.
Werden friedliche Konfliktlösungen als Illusion und Frieden nur als zeitweilige Pause bis zum nächsten Gewaltausbruch angesehen, dann wird Gewalt über die reine Beschreibung hinaus als normales Mittel der Politik legitimiert. Die Möglichkeit zur Entwicklung hin zu einer friedlichen Welt, in der die gewaltfreie Lösung von Konflikten der Normalfall ist und die Anwendung von Gewalt geächtet ist, wird einfach abgestritten, weil man aus der kriegerischen Vergangenheit auf eine naturgesetzlich unabänderliche Zukunft schließt.
Das halte ich für falsch. Die Menschheit ist durchaus zur Weiterentwicklung fähig und hat das immer wieder bewiesen. Wir haben heute keinen Kolonialismus und keine Sklaverei mehr, jedenfalls nicht als allgemein akzeptierte, weltweite Wirtschaftsform.
"Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel“ - es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Menschheit bis in alle Ewigkeit verdammt ist, Krieg zu führen, nur weil die sogenannten "Realisten" die Vergangenheit so interpretieren, wie sie das halt tun.