_Peter_ schrieb am 19.09.2022 07:18:
Ein knappes Jahr schon wird bei uns die russische Perspektive brutal ausgeblendet.
also ich lese hier seit Monaten eigentlich nur die russische Perspektive :)
Aktuelll hat man den Eindruck, dass bei Regierung und Medien die Überzeugung herrscht, dass Russland nicht auf unsere Aktionen reagieren kann oder wird. Dass wir nach Belieben sanktionieren, enteignen, Waffen liefern und Soldaten ausbilden können.
ja, das könnte aber einfach auch den Tatsachen entsprechen. Es ist eine merkwürdige Sache mit der Eskalationsdominanz. Im Prinzip liegt die zwar immer noch bei Putin, da er theoretisch Massenvernichtungswaffen einsetzen könnte. Rein praktisch würde ihm diese maximale Eskalation allerdings nicht weiter helfen, da sie auch für Russland unabwägbare Folgen, nicht nur von Seiten der Nato, haben würde.
Insofern ist der Westen tatsächlich in einer relativ komfortablem Situation was die Eskalationsmöglichkeiten angeht. Man kann die Quantität der Waffenlieferungen erhöhen, man kann die Qualtiät der Waffenlieferungen erhöhen, man könnte beides ehrhöhen, man könnte den diplomatischen Druck auf Länder erhöhen, die Russland unterstützen ... da geht noch vieles, ohne das man direkt militärisch eingreift. Auch diesen Eskalationsschritt gibt es ja in unterschiedlichen Abstufungen noch.
Ansonsten, der Titel deines Beitrag ist schon ziemlich verstörend. Dir macht also die vermeintliche Zensur der russischen Sichtweise weniger Sorgen als der Krieg an sich ?!? Meinst du es gäbe irgendeine Sichtweise, die den Krieg weniger schlimm macht oder was ?