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  • Ignoramus-et-Ignorabimus

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Re: Russlands größtes Problem...

Korolow schrieb am 19.09.2022 22:22:

Russland hat in den ersten 6 Monaten über 80 Prozent seiner gesamten Armee gegen Deutschland verloren.
Man muss schon respektvoll anerkennen, das solche gigantischen Verluste schon rein mathematisch und faktisch eine Kapitulation zur Folge hätten. Das Russland innerhalb von 6 Monaten trotzdem wieder eine ganze Armee mit mehreren Millionen Soldaten aufbauen konnte ist beachtlich und bis heute von keinem Historiker gänzlich zu erklären.

ja, das ist aus meiner Sicht auch die eigentliche Leistung der sowjetischen Führung während des deutschen Überfalls. Die haben ja nicht nur einen grossen Teil der Armee, und der Ausrüstung verloren, sondern auch noch um die 60% der Industrieproduktion. Da hätte vermutlich jedes andere Land der Welt kapituliert.

Rein militärisch war die Rote Armee eigentlich zu keinem Zeitpunkt wirklich beeindruckend, da konnte man eben Raum gegen Zeit tauschen, und später war es dann einfach die schiere Masse gegen eine Wehrmacht, die spätestens ab 1943 nur noch ein Schatten ihrer selbst war. Auch denen fehlten dann vor allem auf den unteren Ebenen erfahrene, gut ausgebildete Truppenoffiziere und Unteroffiziere, genauso wie die Luftwaffe ihre Schlagkraft und die gut ausgebildeten Piloten eigentlich bereits über England verloren hatte.

Aber die Durchhaltefähigkeit und die fast ungebegrenzte Bereitschaft Opfer hinzunehmen waren für die Sowjetunion kriegsentscheidend. Man wird sich wohl inzwischen in Russland auch Gedanken machen, ob man in Bezug auf die Rolle der Roten Armee im 2.Weltkrieg nicht auch dem eigenen Mythos aufgesessen ist, dass man im Grunde an denselben Konzepten wie damals festgehalten hat. Da wird ein Umdenken passieren. Egal wie der Ukraine Konflikt ausgeht.

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