Grober_Unfug schrieb am 27.04.2024 18:13:
Also Putin hat diesen Krieg vom Zaun gebrochen um die USA reich zu machen
Wenn Du die Geschichte der Ukraine 2014 beginnen läßt - dann kannst Du das sicher so sehen -.
Hat in Deiner Welt der Zweite Weltkrieg 1942 als russische Aggression auf die deutsche Stadt Stalingrad angefangen?
Dann hättest Du ein kongruentes Weltbild!und Europa gerät in Schuldknechtschaft, weil es für die Unterstützung der Ukraine weniger als 0,2% seiner Wirtschaftskraft verwendet?
Hast Du auch nur eine Sekunde über die saldierenden Verluste Europas aus dem Ru. Pipelinegeschäft vs. US - LNG nachgedacht?
Hast Du gelesen was ich geschrieben habe bezüglich der Kriegsschäden - und wer dafür aufkommen wird?
(Der Bundeshaushalt beträgt 476,81 in Milliarden Euro - die Ukraine braucht ungefähr 300 Milliarden Euro - allein das letzte US Anleihepaket waren 60 Mrd. $ ...)
Wie kommst Du auf das schmale Brett 0.2% der Haushaltskosten - das erbleicht das Michmädchen in mir?
Sind da die Ersatzbeschaffungen für die von der EU "geschenkten" Waffen mit drin?
Allein in D. 100 Mrd. €....
Wie hoch werden die saldierenden Kosten für die Versorgung der vielfach verstümmelten Veteranen und Hinterbliebenen sein? Hast Du die auch mit auf deiner Kostenrechnung?
Was kostet der Wiederaufbau und die von den USA angestrebte EU Integration der Ukraine?
Mit den von Dir postulierten 954 Mio. € soll das alles bezahlt werden können?
Gib zu - das glaubst Du doch selbst nicht!
Liest Du eigentlich auch mal durch, was andere schreiben, bevor Du lospolterst? Ich schrieb nicht 0,2% der Haushaltskosten sondern 0,2 % der Wirtschaftsleistung.
Natürlich addieren sich die Verluste durch den Krieg aber auch die Einmahmen des Staates addieren sich ebenfalls, so dass man Gewinn und Verlust im Jahreszeitraum betrachten muss. Dass wir für den geringen Aufwand, den uns der Krieg kostet im Schuldturm landen, sehe ich absolut nicht. Gemessen an unserer Wirtschaftskraft können wir das viel länger durchhalten als Putin.
Man stelle sich vor, ein Staat mit der Wirtschaftskraft Italiens will es mit allen Staaten der NATO, der EU und der G7 zusammen aufnehmen. Personell stehen da eine Milliarde Menschen gegen 140 Millionen.
Putin steht jetzt bereits mit seiner Kriegswirtschaft an der Auslastungsgrenze. Der Westen hat noch nichtmal richtig angefangen zu produzieren.
Gut, dass Du auch mal die Folgekosten ansprichst. Je nach Quelle hat Russland bereits jetzt zwischen 350.000 und 450.000 Verluste auf dem Schlachtfeld erlitten. Davon sind der überwiegende Teil Invalide, die den Rest ihres Lebens versorgt werden müssen und die in der Wirtschaft schmerzhaft fehlen werden. Während sich diese Last in Russland auf 140 Millionen Menschen verteilt, können die Folgekosten im Westen auf 1 Mrd Menschen umgelegt werden, was für den Einzelnen garnicht spürbar ist.
Das Pipelinegeschäft mit Putin war aus meiner Sicht ein Mitnahmeeffekt, den wir ein paar Jahre ausgenutzt haben. Das ist jetzt ausgelaufen, denn mit dem Kriegsverbrecher Putin werden wir nie, nie wieder Geschäfte machen, die uns in Abhängigkeit bringen. Jetzt zahlen wir Weltmarktpreise wie alle Anderen auch. Ein Grund mehr, vom Gas endlich wegzukommen.
Die USA hat bisher, also in den letzten 2 Jahren, die Ukraine mit 118 Mrd Dollar unterstützt. Da werden die 60 Mrd für ca. 1 Jahr reichen, vielleicht auch etwas weniger, weil der Krieg von Putin gerade sehr intensiv geführt wird. Die EU gibt meines Wissens auch 50 Mrd dazu und viele andere Staaten spenden kleinere Beträge, die in der Summe auch in die Milliarden gehen.
Wenn die Ukraine also den jüngsten russischen Frontdurchbruch und Putins anstehende Sommeroffensive übersteht, werden wir dann sehen, wie Putins Regime nächstes Jahr dasteht. Vielleicht kann man dann schon besser absehen, wann den Russen die Luft ausgeht.
Was wir bis dahin zahlen und an wirtschaftlichen Einbußen haben werden ist nicht unerheblich, steht aber in keinem Verhältnis zu den russischen Verlusten. Wie gesagt, 0,2% der Wirtschaftsleistung im Westen und vorsichtig geschätzt 10 bis 15% in Russland.