Rheinpreusse schrieb am 27.04.2024 22:32:
Herbert Wichmann schrieb am 27.04.2024 19:23:
Man stelle sich vor, ein Staat mit der Wirtschaftskraft Italiens will es mit allen Staaten der NATO, der EU und der G7 zusammen aufnehmen. Personell stehen da eine Milliarde Menschen gegen 140 Millionen.
Erstens, warum sollten die Milliarde deiner Argumentation folgen! Ich tue es nicht. Mir wäre Deeskalation lieber, ich glaube auch nicht, dass wir von Russland bedroht werden. Ebenso weiß ich, dass die Ukraine kein Hort der Demokratie ist. Westlicher Werte mancher unserer Politiker schon.
Zweitens macht es einen Unterschied, ob man Fiat und Barolo, oder T-90, Sarmat, Atomkraftwerke usw baut, und Bodenschätze hat. Mal davon abgesehen, dass der Vergleich nicht zutreffend ist, schon gar nicht bei BIP nach Kaufkraftparität. Und so winzig ist Italiens Wirtschaft auch nicht, wie die EU-Krisen gezeigt haben. Einen Zusammenbruch Italiens kann die EU nicht einfach auffangen, anders als evtl. Griechenland oder Spanien.
Natürlich folgt die Milliarde nicht meiner Argumentation sondern ich vertrete hier die Argumentation der Staatenlenker dieser Milliarde, die der Ukraine Unterstützung gegen den russischen Angriffskrieg zugesagt haben.
Ob wir beide glauben, von Russland bedroht zu werden oder nicht, spielt in der großen Politik keine Rolle. Es ist aber so, dass sich die Gemeinschaft der NATO/EU/ G7 Staaten von Russland bedroht fühlen. Und nicht nur die unmittelbaren Nachbarn, denn Russland droht mit einem Atomkrieg, der auch für Japan und Australien Auswirkungen hätte.
Es macht durchaus einen Unterschied, ob man ein Kraftwerk oder einen Panzer baut. Das Kraftwek amortisiert sich, schafft Werte und Wohlstand. Der Panzer ist volkswirtschaftlich gesehen verbranntes Geld.
Mein Vergleich mit Italien mag schlecht gewesen sein. Wenn Du meinst, dass Russlands Wirtschaft nichtmal dieses Niveau erreicht, will ich nicht widersprechen. Ich hoffe aber es ist verständlich, worauf ich hinaus wollte: Russlands Wirtschaft ist winzig gegenüber der des globalen Westens mit dem sich Russland nun angelegt hat. Russland kann schnelle Erfolge erzielen aber langfristig hat der Westen die besseren Karten.