Alle diese sogenannten "Friedenspläne" laufen auf eine Kapitulation der Ukraine und ihr Ende als Nation hinaus.
Russland erbringt, wie bei Minsk-2, keinerlei Gegenleistung außer ein paar wertlosen Zusicherungen, von denen die Ukraine schon ein halbes Dutzend in der Schublade hat. Es darf alle Gebiete, die es sich gewaltsam angeeignet hat behalten. Die Ukraine wird demilitarisiert und bekommt die Gewissheit, sich gegen den nächsten Russland nicht mehr verteidigen zu können.
Der einzige halbwegs faire Deal wäre, dass die Ukraine im Gegenzug für Gebietsabtretungen Vollmitglied der NATO wird inklusive dort stationierter Kampftruppen, stark genug um einen russischen Angriff wirksam abzuschrecken. Die Zusicherungen seiner immerwährenden Friedfertigkeit darf Russland dann gerne behalten.
Man kann den Standpunkt vertreten, dass die Welt (und die Ukrainer) den Frieden dringender brauchen als einen eigenen Staat. Nur soll man das dann auch sagen. Und man muss sagen, wie man sich beim nächsten Eroberungsfeldzug, egal ob von Russland oder einem anderen Militärstaat, verhalten will. Wird die Beileidspostkarte dann zur Standardreaktion der Staatengemeinschaft, wenn ihr nächstes Mitglied von der Landkarte radiert wird?
Wie kann die Friedensordnung gerettet werden? Indem man die Ukraine aufgibt (und dem Aggressor gibt, was er haben will) oder indem man Russland so schwächt und einhegt, dass es keinen großen Schaden mehr anrichten kann? Und damit auch der Opposition in Russland wieder eine Chance gibt? Auch Putin wird nicht ewig leben.