Vielleicht weil die NATO ein Interesse an einer sicheren Grenze zu Russland hat, an der es keine Grenzkonflikte gibt? Und daran, dass die Ukraine mit 40 Millionen Einwohnern und einer anscheinend kampfstarken Armee, die dem großen Russland seit über 500 Tagen Paroli bietet, mitsamt ihren westlichen Waffen nicht die Seite wechselt? Das NATO-Mitglied Türkei mit einer sicherlich nicht minder nationalistischen Regierung führt ja auch Krieg in Syrien, ohne dass deswegen gleich der NATO-Fall ausgelöst wird.
Der Ausgangspunkt war ja, wie der Krieg beendet werden kann ohne dass die Ukraine gegen ihren Willen wieder in den russischen Herrschaftsbereich zurückfällt. Wenn man das ohnehin für das Beste hält, dann hätte man die Ukraine von Anfang an zur Kapitulation drängen müssen und hätte ihr nicht mal Helme und Unterwäsche liefern dürfen. Ob allerdings Ihnen, Putin oder sonst wem die gewählte Regierung der Ukraine nun passt oder nicht und sie es, da Nazis, nicht besser verdient hat, als von Russland gestürzt zu werden, ist irrelevant, das ist nicht die Politik der NATO. Die westlichen Regierungen haben sich dazu entschieden, dieses Mal nicht nachzugeben und Russland mit allen Mitteln unterhalb einer direkten Kriegsbeteiligung in die Parade zu fahren.
Wer der Meinung ist, die Ukraine sollte russisch sein, der sollte nicht von "Verhandlungen " und "Diplomatie" schwafeln.
Die Ukraine braucht die Garantie -und zwar nicht als Papier, sondern in Form von NATO-Truppen- dass Russland in ein paar Jahren nicht den nächsten Versuch unternimmt, das Land zu erobern. Und sie braucht die Gewissheit, dass der Westen sie nicht fallen lässt, also eine NATO-Vollmitgliedschaft Dafür könnte sie den Versuch aufgeben, besetzte Gebiete militärisch zurückzuholen, ohne die Annexionen formal anzuerkennen.