Lucqx schrieb am 29.05.2022 19:37:
Es gibt einen Bericht aus der Wendezeit, während der er noch im KGB-Stützpunkt in Dresden weilte. Dort trat er als Einzelner einer Menschenmenge entgegen, die den Stützpunkt stürmen wollte. Er hatte erreicht, dass sie das Vorhaben aufgab und sich zurückzog.
Hättest du das in vglbarer Situation auch gemacht? Wer wäre dann der 'Feigling'?
Damals mutig, heute Feigling?
Das gibt's gar nicht mal so selten.
Es man ist halt in unterschiedlichen Dingen mutig. Als KGB-Vertreter mit dem russischen Sicherheitsapparat im Rücken im - im Grunde immer noch - besetzten Land ist Mut sehr viel leichter, als wenn man Diktator ist und wenn man stürzt, hat man überhaupt keinen mehr im Rücken.
Von daher: Ja, er handelt heute feige, indem er jede Macht, die außerhalb seiner Kontrolle steht, erstickt, bevor sie überhaupt entstehen kann.
Man kann das natürlich auch als klug bezeichnen; Feigheit und Klugheit liegen ja oft dicht beieinander. Aber für das Land ist es eben katastrophal, wenn alle Entscheidungen nur noch aus der Sicht einer einzelnen Person beurteilt werden, ob diese Person nun Putin, Kohl oder Trump heißt. (Merkel hat spätestens in der dritten Amtszeit auch nur noch für den eigenen Machterhalt gestanden und alles Wichtige in Deutschland ist mal wieder liegengeblieben. Wir sollten den Bundeskanzlerposten entweder dramatisch in seiner Machtfülle beschneiden oder die Amtszeit wie in den USA auf maximal zwei Wahlperioden beschränken.)