Die Ukraine hat von Anfang an mit zwei gewichtigen Problemen zu kämpfen gehabt:
1. Korruption
2. Eine gewisse Heterogenität und Durchdringung sowohl ziviler als auch militärischer Apparate mit vereinzelten, tendenziell russlandfreundlichen Mitarbeitern.
In beiden Fällen nimmt das gegenseitige Vertrauen Schaden - und wenn man sich gegenseitig nicht mehr vertraut, wird die Zusammenarbeit schwerer und die Resultate schlechter.
Selenskyj musste allein schon aufgrund der Korruption sogar hochrangige beamte und Militärs euern- wenn deren Stellen dann nicht adäquat nachbesetzt werde können, löst eine Schwächung (Mangel an Kompetenz) die vorherige Schwächung (Korruption/Verrat) einfach ab und am Ende hat man ein Nullsummenspiel.
Hinzu kommt, dass bei Selenskyj auch persönliche Animositäten zutage treten - man erinnere nur an seinen heftigen Disput mit Vitaly Klitschko, dem man sicherlich weder mangelndes Engagement, noch Putinfreundlichkeit noch Korruption vorwerfen kann.
All diese Differenzen lassen sich noch irgendwie kitten, solange man auf dem Schlachtfeld Erfolge feiern kann. Bleiben diese aber aus, dann treten diese Risse stärker zutage und können potentiell verheerende Folgen auf die innere Einheit haben, die wiederum absolut essentiell ist ein einem so schwierigen Kampf gegen einen übermächtigen Feind.
Selenkyj sollte daher gut abwägen, wo er die Grenze zwischen Loyalität und Einheit ziehen will und kann und welche Kompromisse er an welchen Stellen machen muss, um das Große Ganze zusammenzuhalten. Eine Aufgabe, um die man ihn ihn sicher nicht beneidet.
Hier muss aber noch hinzugefügt werden, dass wir ehrlicherweise nur Bruchstücke von Informationen haben, von denen manche zumindest theoretisch auch auf Desinformation beruhen könnten.