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  • Donnervogel

256 Beiträge seit 14.12.2023

Und trotzdem will der Westen, dass sie weitermachen!

Zunächst stellt sich für mich die Frage, ob der Autor sich den politisch-faktischen Gegebenheiten ebenso bewusst ist, wie er es in der Militärtechnik zu sein scheint, die doch den größten Teil seines Textes darstellt. Wenn ich gegen Ende diesen Satz von ihm lesen darf:

Derzeit sieht es so aus, als ob die Nato auf dem Weg ist, ihn nicht nur auf dem Schlachtfeld zu verlieren, sondern auch im Bereich der Rüstungsproduktion.

frage ich mich, weiß der überhaupt wovon er redet? Ist der Autor denn der Auffassung, Nato-Truppen stünden schon in der Ukraine im Kampf gegen Russland? Oder was soll das bedeuten? Ist das Baerbock'sches Denken (We are fighting a war against Russia ...), oder wie kommt der Autor zu dieser Aussage?

Die westlichen Unterstützer der Ukraine unter Führung der USA haben die Waffenlieferungen signifikant reduziert, wohl auch, um nicht mehr wertvolle und schwer zu ersetzende Rüstungsgüter fortlaufend an eine unterlegene Kriegs-Partei zu verlieren. Zudem scheinen manche westliche Waffen nicht so leistungsfähig zu sein, wie angenommen.

Hinsichtlich der Begeisterung einer dezentralisierten ukrainischen Rüstungsindustrie dürften Zweifel am Erfolg durchaus angebracht sein, allein die Material- und Energieversorgung dafür könnte schon zu einem kaum zu bewältigenden Problem werden. Dass hier Kapazitäten entstehen, die auch nur annähernd im Verhältnis sind, halte ich unter den aktuellen Bedingungen für ausgeschlossen.

Mich erinnert die Situation, in der sich Europa jetzt mit der Ukraine befindet, immer wieder an die Rede von George Friedman, dem Chef von Stratfor, die er auf dem Chicago Council on Global Affairs 2015 gehalten hatte. Sie ist noch heute auf youtube zu finden. Für mich entsteht der Eindruck, dass entsprechend der dort erklärten amerikanischen Geostrategie Europa in einen Konflikt mit Russland gebracht wurde, aus dem die USA sich nun diskret zurückziehen, nachdem er jetzt eine kritische und kostenintensive Dimension erreicht hat.
Den Schaden haben sowohl Russland als auch Europa, in besonderem Maße die Ukraine, aber auch Deutschland! Doch wie es aussieht, will man das in Deutschlands Regierung nicht wahrhaben, sondern meint, es "jetzt erst recht" Russland zeigen zu müssen.

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