Plan B und Plan C

teutolith schrieb am 09.01.2025 10:01:

Laß mal hören, deinen Plan B. Ich wette, in dem gibt es nur die Erfüllung der russischen Forderungen, ausschließlich die Ukraine soll "Zugeständnisse machen" - auf Deutsch: kapitulieren.

Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht. Brecht, Ballade von der Unzugänglichkeit

„Kein Operationsplan reicht mit einiger Sicherheit über das erste Zusammentreffen mit der feindlichen Hauptmacht hinaus.“ Moltke

Als der Krieg noch jung war sah ich eine Fernsehdebatte. Teilnehmer waren u.a. Nouripour und Varwick.

Nouripour plädierte für ein Handeln welches die russische Armee auf dem Gebiet der Ukraine - Grenzen 2014 - schlagen sollte. Sicherlich hatte er einen Plan mit einem feststehendem Ergebnis.
Varwick plädierte für die schnelle Aufnahme von Verhandlungen. Wohl in dem Wissen, dass deren Ergebnis nur bedingt vorhersehbar war und zu dem Ergebnis "not amused" führen würde.
Natürlich wird Nouripour, der damals noch im oder nahe dem Zentrum der Macht stand Informationen gehabt haben. Natürlich wird er aus diesen Informationen einen Plan für sein Handeln sich gemacht haben.
Heute ist das Schießen und Töten noch nicht zu Ende. Heute können wir im Bereich der Opfer mit hunderttausenden zählen. Heute können, nicht müssen, wir damit rechnen die militärischen Ziele des kapitalistischen Werte Westens sind gescheitert. Wir müssen sehen welche schlimmen Auswirkungen dieser Krieg auf die Ukraine, auf Russland, auf Deutschland, sicherlich noch viele mehr, hat.
Ja. Es gibt einen Plan B. Verhandeln. Und Plan C. ist Verhandeln. Was dabei für die Ukraine als Staat und für die Ukrainer eine Katastrophe ist, ist der Umstand, dass durch das Auftreten des kapitalistischen Werte Westens, beispielhaft am Auftreten von Baerbock erkennbar, Positionen so verschlechtert wurden. Seit dem Westfälischen Frieden wissen wir wie komplex Friedensverhandlungen sind, wenn sie tragen sollen. Bei den Machtverhältnissen istes unwahrscheinlich einen "Wiener Kongress" zu erzielen. Ob dies anstrebbar ist, ist eine andere Frage.